USA Ostküste Rundreise: 2 Wochen + Route

Wenn es um einen Roadtrip geht, wird die USA Ostküste häufig von der Westküste in den Schatten gestellt: Die vielen Nationalparks, Los Angeles, San Francisco, der Highway 1 und nicht zuletzt das gute Wetter in Kalifornien haben eine gewisse Strahlkraft, der man sich nur schlecht entziehen kann. Zu Unrecht, wenn du mich fragst. Eine USA Ostküste Rundreise ist zwar anders, aber definitiv nicht schlechter und du kannst neben vielen tollen Städten wie New York, Washington D.C. oder Philadelphia auch den ein oder anderen Nationalpark sehen. Wenn dich die Wiege der USA interessiert, bist du mit einer USA Ostküste Rundreise auf jeden Fall auf dem richtigen Weg. Was du in 14 Tagen entdecken kannst, verrate ich dir in diesem Artikel.

Was in diesem Artikel passiert

USA Ostküste Rundreise: Was du vorab beachten solltest

Vor einer Rundreise an die US-Ostküste sind ein paar Formalia zu beachten, die vor Reiseantritt geklärt werden müssen. Dazu zählen neben Einreisebestimmungen auch noch einige andere Punkte, die ich vorab kurz ansprechen möchte.

USA Einreisebestimmungen

Bevor du in die USA einreisen kannst, benötigst du ein bestätigtes ESTA Formular. Du füllst das Formular vorab online aus und bekommst innerhalb einer Frist Bescheid, ob dein Aufenthalt genehmigt wurde oder nicht. Fülle das ESTA Formular am besten immer direkt auf der offiziellen Seite der US-Regierung aus und nicht bei Vermittlerseiten, die dir versprechen, die Beantragung für dich zu übernehmen. Über deren Seriosität kann ich nichts sagen, im Zweifelsfall hast du aber keinen Zugriff auf dein ESTA-Formular, weil du im entscheidenden Moment niemanden erreichst. Tipp: Wenn dein Flug über Kanada in die USA führt, benötigst du neben dem ESTA auch das kanadische Pendant, das eTA. Auch, wenn du „nur“ Transitpassagier bist. Die Beantragung funktioniert ähnlich wie beim ESTA online. Was du für die Beantragung beider Formulare konkret benötigst, wird dir auf beiden Seiten genau gesagt. Über die Covid-Einreisebestimmungen solltest du dich separat informieren.

Auto mieten in den USA: Welches ist für eine USA Ostküste Rundreise am besten geeignet?

Für eine Rundreise im Osten der USA brauchst du keinen 4×4 oder gar SUV. Ich habe mich bei meiner Rundreise für einen Mittelklassewagen entschieden, was vollkommen ausreichend war. Wenn du mit mehr als 2 Personen unterwegs bist, lohnt sich aber auch ein SUV – allein schon, um das Gepäck zu verstauen. Des Weiteren benötigst du für das Anmieten eine Kreditkarte. Achte dabei auf dein Limit, denn häufig wird eine Kaution bei Anmietung auf der Karte geblockt. Diese Kaution wird zwar nicht abgebucht, wenn dein Kartenlimit aber zum Beispiel bei 500 Euro pro Monat liegt, kann es bei weiteren Abhebungen zu Problemen mit deiner Bank kommen. Auch habe ich mir für die USA immer einen internationalen Führerschein ausstellen lassen. Zwar benötigst du ihn nicht zwingend, schaden kann er aber auch nicht.

Wie funktioniert das Tanken in den USA?

Beim Tanken gibt es einen kleinen Trick: Du musst die Tanksäule bei manchen Tankstellen „freischalten“ lassen. An den meisten Tankstellen ist es zwar möglich, direkt an der Zapfsäule zu zahlen und zu tanken, allerdings nur dann, wenn du einen US-Zipcode hast. Da du diesen natürlich nicht hast, gehst du in den Kiosk und bittest darum, dir die entsprechende Tanksäule freischalten zu lassen. Du nennst dann einen Preis, zum Beispiel 30 USD, und zahlst vor dem Tanken. Dann kannst du bis zu diesem Betrag tanken. Sollte dein Tank vorher voll sein, gehst du wieder rein und bekommst den Restbetrag zurück.

Unterkünfte für deinen Roadtrip anmieten

An der Frage der Unterkünfte scheiden sich die Geister. Manche schwören auf Motels und Hotels, andere auf AirBnB Unterkünfte. Ich habe beides ausprobiert und muss sagen, dass ich im Osten der USA mit einer Mischung aus Hotels und AirBnBs am besten gefahren bin. Gerade in kleineren Ortschaften habe ich auf Hotels zurückgegriffen, da dort die Auswahl an Unterkünften ohnehin recht gering war und die AirBnBs sich preislich kaum von Hotels unterschieden haben. Die Hotels waren hingegen häufig besser gelegen, hatten ein Frühstück inklusive und einen 24h Check-in. Diese Erfahrung hat sich übrigens sehr von der meiner US-Westküste Rundreisen unterschieden. Dort habe ich überwiegend in AirBnBs übernachtet.

Lohnt sich der America the Beautiful Pass auch an der US-Ostküste?

Grundsätzlich: Ja. Der America the Beautiful Pass lohnt sich sehr häufig. Mit ihm sparst du beim Eintritt in alle US-Nationalparks (und noch einige andere Parks) schon ab dem dritten besuchten Park, den du anfährst. Wenn du auf deiner Rundreise also viele Nationalparks sehen möchtest, von denen es auch an der US-Ostküste einige gibt, kann ich dir den Kauf des America the Beautiful Pass empfehlen. Den Pass kannst du dir am besten bei deinem ersten Stopp in einem Nationalpark besorgen. Du solltest dich aber vorab informieren, welche Parks und Recreational Areas tatsächlich im Pass enthalten sind, sonst zahlst du drauf. Mit Pass ersparst du dir, jedes Mal wieder ins Visitor Center zu fahren, um Eintritt zu zahlen. Das ist besonders dann wichtig, wenn du beispielsweise eine Wanderung unternehmen möchtest, die am Nordeingang eines Parks anfängt, das Visitor Center sich aber am Südeingang oder in der Mitte befindet und es an dem Eingang, an dem du in den Park hineinfährst, keine Möglichkeit gibt, Eintritt zu zahlen. Für die USA Ostküste Rundreise Route, die ich dir im nächsten Abschnitt vorschlagen werde, lohnt sich der Pass allerdings nicht, weil ich meinen Fokus eher auf die Städte gelegt habe.

USA Ostküste Rundreise: 14 Tage ab Washington D.C.

Diese Route hat als Startpunkt die Hauptstadt der USA, Washington D.C. und fährt dann entlang vieler spannender, historischer Orte bis hoch nach New York. Auf der Route kannst du unter anderem die Geschichte des US-Bürgerkriegs in Gettysburg entdecken, das Amish Country besuchen, die Unabhängigkeitserklärung ansehen und noch vieles mehr. Schon gespannt? Dann gehts jetzt los:

Die Route sieht wie folgt aus:

Tag 1: Ankunft in Washington D.C.
Tag 2 und 3: Washington D.C.
Tag 4: Washington D.C. – Shenandoah Nationalpark – Gettysburg
Tag 5: Gettysburg
Tag 6: Gettysburg – Lancaster
Tag 7: Lancaster – Philadelphia
Tag 8 und 9: Philadelphia
Tag 10: Philadelphia – New York
Tag 11 bis 13: New York
Tag 14: Abreise von New York aus ODER Rückreise nach Washington D.C. und Abreise am nächsten Tag

Tag 1: Ankunft in Washington D.C.

Je nachdem, wann du ankommst, kannst du noch ein wenig die Stadt erkunden oder dich direkt ins Bett legen. Wenn du gegen Abend ankommst und das Wetter gut ist, mache unbedingt noch einen Abstecher zur National Mall: Der Sonnenuntergang mit Blick auf das National Monument ist wunderschön.

Tag 2 und 3: Washington D.C. Highlights

Die ersten beiden Tage ist Zeit, die Hauptstadt der USA zu entdecken und in der neuen Zeitzone anzukommen. Und es gibt einiges zu sehen, das verspreche ich dir. Washington hat seinen ganz eigenen Charme und wird nicht umsonst auch als Hauptstadt der freien Museen bezeichnet. Wenn das dein erster Besuch ist, ein kleiner Tipp: Im Gegensatz zur Westküste brauchst du in Washington kein Auto. Wenn deine Unterkunft zentral gelegen ist, kannst du alles gut zu Fuß und mit den Öffentlichen erreichen. Weil es so viele Museen gibt, würde ich dir auch empfehlen, dir vorher Gedanken zu machen, welche du dir unbedingt ansehen möchtest, denn alle wirst du an zwei Tagen nicht schaffen – irgendwann sind die Füße rund und der Infodump wird überwältigend.

Meine Washington D.C. Highlights:

Die National Mall (Lincoln Memorial und Washington Monument)
Das Smithsonian Institut, das viele verschiedene Museen betreibt, einer meiner Favoriten ist das National Air and Space Museum
Das US-Kapitol
Die National Archives und die Library of Congress
Das Weiße Haus

Tag 4: Von Washington D.C. über den Shenandoah Nationalpark bis nach Gettysburg

Nach der Übernahme deines Mietwagens geht es an Tag vier zuerst in den Shenandoah Nationalpark. Hier kannst du natürlich auch längere Zeit verbringen und dafür etwas Zeit in New York kürzen, wenn du zum Beispiel wandern gehen möchtest. In meinem Routenvorschlag für deine USA Ostküste Rundreise fährst du aber über die I-66 bis Gainesville und von dort aus über den Lee Highway bis nach Sperryville. In der Nähe der Ortschaft kannst du in den Shenandoah Nationalpark einfahren und dann weiter über den Skyline Drive – die Panoramaroute des Parks – bis nach Gettysburg. Auf dem Weg gibt es viele tolle Aussichtspunkte und Gelegenheiten für kleine Wanderungen, die du unbedingt nutzen solltest!

Meine Shenandoah Highlights:

Der Pass Mountain Overlook Loop Trail
Der Jereyms Run Overlook
Und der Hogback Overlook

Tag 5: Entdecke die Geschichte des US-amerikanischen Bürgerkriegs in Gettysburg

Da du gestern lange gefahren bist, hattest du wahrscheinlich noch nicht viel Zeit dich in Gettysburg umzusehen. Das kannst du heute nachholen. Ganz oben auf der Löffelliste steht der Gettysburg National Military Park. Anders als du vielleicht denken magst, ist der Park nicht auf ein Museum mit Außenanlage beschränkt, sondern erstreckt sich rings um Gettysburg herum – eben genau dort, wo auch die Kämpfe um die Stadt stattgefunden haben. Eine Übersicht über die einzelnen Punkte, die du anfahren kannst, findest du zum Beispiel hier. Du kannst dich aber auch im Visitor Center beraten lassen, da das Areal wirklich sehr weitläufig ist. Auch gibt es einen Loop-Hike, der an vielen spannenden Punkten des Bürgerkriegs und der Schlacht um Gettysburg vorbeiführt. Wenn du damit fertig bist, lege ich dir auch das Museum noch ans Herzen – die Ausstellung ist wirklich interessant gemacht!

Meine Gettysburg Highlights:

Der Gettysburg National Military Park und Museum
Ein Spaziergang durch Downtown Gettysburg
Eine nächtliche Ghost Tour durch die Stadt oder an den Battlefields

Tag 6: Von Gettysburg bis ins Amish Country in Lancaster, Pennsylvania

Auf direktem Wege sind von Gettysburg nach Lancaster nicht besonders viele Kilometer zurückzulegen, aber auf dieser Strecke liegt das Besondere nicht am Ziel, wie eigentlich nirgendwo beim Reisen, sondern auf dem Weg. Ein Besuch im Amish Country bedeutet einen Schritt zurück in die Vergangenheit zu unternehmen: Die in Pennsylvania im Lancaster County lebenden Amish sind die älteste Amish-Siedlung der USA. Auf der Straße wirst du sicher dem ein oder anderen Buggy begegnen, der von Pferden gezogen wird. Mehr über die Lebensweise der Amish erfährst du zum Beispiel hier:

Tag 7 bis 9: Aus dem Amish Country bis nach Philadelphia

Der vorletzte Stopp auf deiner USA Ostküste Rundreise ist Philadelphia, die Wiege der Vereinigten Staaten, wie wir sie heute kennen. Denn hier wurde die Unabhängigkeitserklärung unterzeichnet. Auch in Philadelphia steht alles im Zeichen der US-amerikanischen Vergangenheit, aber die Stadt hat neben der Libery Bell, dem Declaration House und der Independence Hall noch einiges anderes zu bieten, zum Beispiel das Philly Cheesesteak, das du unbedingt ausprobieren solltest! Noch mehr Tipps für Philadelphia gibt es hier.

Meine Philadelphia Highlights:

Liberty Bell und Independence Hall
Reading Terminal Market
Longwood Gardens
New Liberty Distillery

Tag 10 bis 13: Auf zum Big Apple – New York!

New York ist immer eine Reise wert. Im Big Apple gibt es so viel zu entdecken, dass du definitiv mehr als drei Tage dort verbringen kannst. Trotzdem lässt sich in der Stadt auch in 72 vollen Stunden schon einiges besuchen. Wenn es dein erster Besuch in der Stadt, die niemals schläft ist, schau dir unbedingt die Big 5 an: Times Square, Central Park, Empire State Building, Freiheitsstatue und die Brooklyn Bridge. Damit hast du einen Tag gut zu tun, aber auch danach wartet New York mit jeder Menge anderen coolen Spots auf, zum Beispiel:

National History Museum
Rockefeller Center
Meow Parlour Katzencafé
Chelsea Flea Market
The High Line

Noch mehr Tipps zu New York für Anfänger findest du hier, Geheimtipps gebe ich dir in diesem und diesem Artikel und einen Foodguide für den Big Apple findest du hier.

Tag 14: Abreise von New York ODER Rückreise nach Washington D.C. und Abreise am nächsten Tag

Wenn du einen guten Gabelflug gefunden hast, kannst du deinen Mietwagen bis New York buchen, ihn dort am 1. Tag deines Aufenthalts abgeben und von einem der drei Flughäfen der Stadt zurück nach Hause fliegen. Sind die Flüge bis/von Washington D.C. aber deutlich günstiger, empfehle ich dir, den Mietwagen zu behalten, dir in New York eine Unterkunft mit kostenlosem oder günstigem Parkplatz zu suchen und zurück nach Washington zu fahren. Das ist von New York aus in gut vier Stunden machbar und du hast noch einen halben Tag, den du in Washington verbringen kannst, bevor du an Tag 15 abreist. Welche der beiden Varianten du wählst, ist ein reines Rechenexempel und eine Frage danach, ob du nach New York noch Lust hast wieder zu fahren. Die Entscheidung liegt bei dir.

USA Ostküste Rundreise Shenandoah Nationalpark

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