Ein Trip ins Land von Dracula? Hatte ich schon länger vor. Aber nicht wegen des berühmten Vampirs, sondern weil Rumänien landschaftlich, kulturell und geschichtlich einfach super spannend ist. Von Meer über Berge bis hin zu alten Schlössern und Burgen kannst du dort eine Menge entdecken. Wenn du dich genau wie ich für dieses vielfältige Land interessierst und deinen Rumänien Urlaub planen möchtest, teile ich in diesem Artikel die Route für eine fünftägige Rundreise ab/bis Bukarest mit dir. Auf gehts nach Transsylvanien!
Rumänien Rundreise: Nützliches Wissen vorab
Ob du dich nun dafür entscheidest mit dem eigenen Auto zu fahren oder einen Mietwagen zu nehmen: Es gibt ein paar Dinge, über die du dich vor der Anreise nach Rumänien informieren solltest, um zu entscheiden, wie dein Rumänien Urlaub aussehen soll. Die aus meiner Sicht wichtigsten verrate ich dir jetzt.
Anreise per Flugzeug oder Auto?
Ich persönlich bin mit dem Flugzeug angereist, weil mir die Strecke dann doch zu lang war. Aber: Wenn du dir auch noch andere Balkanstaaten ansehen möchtest, bietet sich das eigene Auto durchaus an. Der Balkan hat eine Menge zu bieten und ein erweiterter Roadtrip ist keine schlechte Idee. Für die von mir beschriebene fünftägige Route eignet sich aber die Anreise per Flugzeug nach Bukarest am besten, was der Ausgangs- und Endpunkt meines Roadtrips war.
Mietwagen und Fahren in Rumänien
Grundsätzlich kann ich nur jedem, der Mietwagen im In- und Ausland anmietet, empfehlen, eine Vollkaskoversicherung OHNE Selbstbeteiligung abzuschließen. Mein persönlicher Favorit ist der ADAC, damit hatte ich noch nie Probleme – weder bei angeblich neu hinzugekommenen Schäden, noch wenn ich das Auto tauschen musste, weil es Probleme gemacht hat. Beim ADAC sind auch mindestens immer eine gute Tankregelung (voll/voll) und ein Zusatzfahrer dabei. Außerdem wird sichergestellt, dass du das gebuchte Getriebe (Automatik/manuell) auch bekommst. Das absolute Minimum ist aber, wie gesagt, die Vollkasko ohne Selbstbeteiligung, die ich auch in Rumänien unbedingt vorab buchen würde. Ansonsten geht es auf den Straßen vielleicht etwas wilder zu, als in Deutschland, insbesondere was das Tempolimit angeht, ansonsten habe ich die rumänischen Fahrer aber nicht als besonders aggressiv erlebt. Worauf du achten solltest, sind Wildtiere. Besonders in ländlichen Gegenden kommen die häufiger auf die Landstraßen. Das kann auch schon mal ein 2,30 Meter großer Braunbär sein.
Was sonst noch wichtig ist
- Anders als in Deutschland liegt die Promillegrenze in Rumänien bei 0%
- Abblendlicht auch tagsüber einschalten
- Dein deutscher Führerschein ist ausreichend, du brauchst keinen internationalen Führerschein
- Es gibt sowohl Maut als auch Vigniettenpflicht
Unterkünfte in Rumänien
Auch für Rumänien kann ich AirBnB als Plattform empfehlen. Bei der Buchung kommt es natürlich immer drauf an, für welches Inserat du dich entscheidest. Ich buche nichts unter 4,6 Sternen und lese mir immer mindestens drei Seiten Bewertungen durch. Außerdem ist es wichtig, auf die Check-in und Check-out Zeiten zu achten und darauf, ob das AirBnB einen kostenlosen Parkplatz anbietet. Das ist gerade bei deiner Rumänien Rundreise wichtig, dann musst du nicht zahlen oder lange nach einem kostenlosen Parkplatz suchen und damit Zeit verschwenden, die du anders verbringen könntest. Auch achte ich bei der Buchung über AirBnB darauf „klassischere“ Unterkünfte zu wählen, die dem alten Gedanken der Plattform – jemand vermietet ein leer stehendes Zimmer oder eine ohnehin bestehende Ferienunterkunft – mehr entsprechen. Das ist zwar heute nicht mehr ganz so einfach, da viele rein kommerzielle Anbieter auf AirBnB unterwegs sind, aber durchaus noch möglich. Auch in Rumänien hatte ich viele nette Gespräche mit meinen Gastgebern. Du solltest mit durchschnittlich 50 EUR pro Nacht rechnen.
Beste Reisezeit für Rumänien
Rumänien eignet sich zu jeder Jahreszeit, Brasov etwa ist ein beliebter Wintersport Ort, aber ich persönlich fand den Herbst am schönsten. Es ist noch nicht zu kalt, aber die vielen Bäume tragen schon ihr buntes Blätterkleid, was die Fahrt durch die Karpaten einfach so viel atmosphärischer macht. Ein weiterer Vorteil vom Herbst: Die Hauptreisezeit ist vorbei, die beliebten Sehenswürdigkeiten (Schloss Bran beispielsweise) sind weniger überlaufen. Im Sommer ist Rumänien aber sicher auch sehr schön, besonders wenn man dann noch einen Abstecher zum Schwarzen Meer macht.
Rumänien Urlaub: 7 Tage Roadtrip Route
Auf meiner Rumänien Rundreise habe ich mich dafür entschieden, ab Bukarest zu starten und die Reise dort auch wieder zu beenden. Die einzelnen Stopps meiner Reise waren die folgenden:
- Tag 1: Anreise Bukarest und direkte Weiterfahrt nach Brasov über das Schloss Peleș
- Tag 2: Brasov
- Tag 3: Brasov – Schloss Bran – Sibiu
- Tag 4: Sibiu – Burg Corvin – Sibiu
- Tag 5: Sibiu – Transfagarasan Hochstraße – Bukarest
- Tag 6: Bukarest
- Tag 7: Abreise
Von Bukarest nach Brasov: Highlights
Nach der Landung in Bukarest habe ich den Roadtrip direkt gestartet: Nach Übernahme des Mietwagens am Flughafen ging es sofort auf die Straße bis zum Schloss Peleș. Das ehemalige Königsschloss aus dem 19. Jahrhundert ist nicht nur wunderschön in die rumänische Landschaft eingebettet, sondern auch von innen ein richtiger Augenöffner und war definitiv eines der Highlights meines Rumänien Urlaubs.
Von Schloss Peleș aus geht es weiter bis nach Brasov. Hier habe ich meinen Stopp für die Nacht eingelegt und mir die Stadt angesehen. Nicht verpassen darfst du:
- Den Ratsplatz und die Altstadt
- Die Schwarze Kirche
- Das Katharinentor
- Der Schwarze und Weiße Turm
Wenn du außerdem auf jeden Fall einmal Braunbären sehen bzw. beobachten möchtest, gibt es dazu die Möglichkeit in der Nähe von Brasov: Im Bärenreservat Zărnești kannst du dich einer der Touren anschließen und die Tiere besuchen. Achtung: Das Reservat ist KEIN Zoo, es erstreckt sich über 69 Hektar und bietet den Bären Bäume zum Klettern, kleine Seen zum Abkühlen und eine auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Diät. Wenn du später über die Transfagarasan Hochstraße fährst, ist die Chance, Bären in freier Wildbahn zu sehen, aber auch recht hoch.
Auf zum Schloss Dracula und weiter nach Sibiu
Auf dem Weg nach Sibiu machst du einen kurzen Abstecher beim Schloss Bran, das für seinen Vampir bekannt ist – obwohl der hier nie gewohnt hat. Denn Draculas reale Vorlage, Vlad III., hat das Schloss vermutlich nie betreten. Das clevere Marketing hat den Ort trotzdem berühmt gemacht, zurecht, weil die Burganlage wirklich schön und die Aussicht auf den Ort vom Turm einzigartig ist. Wenn du ein Schlösser- und Burgenfan bist, dann solltest du hier unbedingt anhalten. Aber Achtung: Schloss Bran gehört mit Abstand zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Rumänien und es lohnt sich, früh da zu sein, auch in der Nebensaison. Das Ticket kannst du vorher online kaufen.
Wenn deine Vampirsuche beendet ist, geht es weiter nach Sibiu, die Stadt mit den unheimlichen Häusern. Die fand ich persönlich deutlich gruseliger als Schloss Bran, besonders nachts auf dem Rückweg zur Unterkunft. Meine persönlichen Highlights in Sibiu waren:
- Die eben schon erwähnten „Augen“häuser, die du überall in der Altstadt findest
- Die Lügenbücke
- Die Altstadt
- Das Muzeul National Brukenthal
Burg Corvin
Von Sibiu sind es ungefähr 1 ½ Stunden bis zur Burg Corvin, oder Hunedoara. Diese Burg hat erstaunlicherweise noch einige weitere Namen und zählt zu den größten Europas. Momentan durchläuft sie groß angelegte Renovierungsarbeiten, ich wollte sie aber trotzdem unbedingt anschauen. Am besten hat sie mir von außen gefallen, aber auch drinnen gibt es eine Menge zu entdecken. Die Burg stammt aus dem 14. Jahrhundert und dient bis heute nicht nur als Museum, sondern regelmäßig auch als Filmkulisse. In den vielen Gängen und Abzweigungen, Treppen und Scharten ist es manchmal gar nicht so einfach, die Orientierung zu bewahren, was mir die schiere Größe der Anlage noch einmal bewusst gemacht hat.
Von Sibiu über die Transfagarasan Hochstraße zurück nach Bukarest
Eines meiner absoluten Highlights war die Transfagarasan Hochstraße. Der Pass windet sich auf rund 2042 Meter Höhe und verbindet die große Walachei im Süden mit Siebenbürgen im Norden. Normalerweise ist die Transfagarasan Hochstraße ab Oktober bereits geschlossen, daher solltest du dich vor deinem Rumänien Urlaub unbedingt informieren, wie die aktuelle Wetterlage dort aussieht. Ich hatte Glück und konnte den Pass Mitte Oktober noch überqueren.
Die Aussicht von ganz oben ist einfach atemberaubend. Im Sommer gibt es hier auch eine Seilbahn, die Tagestouristen zum Bâlea-See bringt, der wirklich einzigartig gelegen ist. Die Landschaft im Herbst hat mich an vielen Stellen an Schottland erinnert, karg aber trotzdem wunderschön. Auf dem Rückweg in Richtung Bukarest sind mir dann auch die ersten Braunbären begegnet, die entweder direkt auf der Straße oder hinter der Leitplanke neugierig die vorbeifahrenden Autos beobachtet haben. Besonders die 2,30 Meter große Bärenmutter mit ihrem Kleinen war sehr beeindruckend. Denn obwohl die Bären im ersten Moment schwerfällig wirken – sobald sie etwas Essbares wittern, können sie verdammt schnell sein. Also schön im Auto bleiben und nur schauen, nicht füttern.
Abschluss Rumänien Urlaub: Bukarest
Deinen Rumänien Urlaub beendest du dort, wo du auch losgefahren bist: In der Hauptstadt Bukarest. Für Bukarest kannst du auch mehr als 1 ½ Tage einplanen, denn die Stadt hat enorm viel zu bieten. Anfänglich hätte ich nicht damit gerechnet, aber Bukarest wirkt besonders in der Altstadt wie ein kleines Paris, Triumphbogen inklusive. Neben vielen Jugendstilgebäuden wartet die Stadt aber auch mit einer langen Geschichte auf, die an vielen Orten noch lebendig ist, und mit dem schwersten Parlamentsgebäude der Welt. Meine Highlights in Bukarest waren:
- Caru cu Bere (älteste Brauerei von Bukarest)
- Cărturești Carusel Buchhandlung
- Stavropoleos Kloster
- Macca Vilacrosse Passage
Rumänien Urlaub: Noch weitere Rundreisen entdecken
Dir haben meine Vorschläge für einen Rumänien Urlaub gefallen und du unternimmst auch sonst gerne Roadtrips? Dann schau mal hier vorbei:
Rumänien stand bisher noch gar nicht auf meiner Löffelliste, klingt aber spannend! Danke für den Einblick.
Gerne :)
Osteuropa ist einfach so schön! Rumänien hat mir bei meiner damaligen Rundreise auch am besten gefallen – dicht gefolgt von Montenegro.
Stimmt, Montenegro ist auch sehr schön. Ich habe dieses und letztes Jahr viel von Osteuropa kennenlernen dürfen; eventuell mache ich darüber mal einen Beitrag.