Kanada und seine Landschaft war lange ein Sehnsuchtsziel von mir. Diesen Oktober habe ich es dann geschafft, die wunderschöne Westküste und mit ihr Nationalparks wie Banff und Jasper aber auch Vancouver Island zu besuchen. Wenn du auf der Suche nach Tipps und Tricks rund um die Planung deiner Kanada Rundreise bist, verrate ich dir in diesem Artikel meine Route, persönliche Highlights und alle anderen wichtigen Informationen für 2 Wochen an der kanadischen Westküste.
Kanada Rundreise: Nützliches Wissen vorab
ETA, Mietwagen, Versicherungen: Es gibt ein paar Dinge, über die du dich vor dem Abflug nach Kanada informieren solltest, um zu entscheiden, wie deine Kanada Rundreise aussehen soll. Die aus meiner Sicht wichtigsten verrate ich dir jetzt:
Kanada Einreisebestimmungen
Für die Einreise nach Kanada benötigst du eine elektronische Reisegenehmigung, die sogenannte eTA (Electronic Travel Authorization). Die eTA ist ein digitales Reisedokument, das online genau wie das ESTA für die USA beantragt und ohne das dir die Einreise verweigert wird. Auch wenn die Beantragung noch wesentlich schneller geht als etwa die des ESTAs empfehle ich trotzdem das eTA zu beantragen noch bevor du deinen Flug buchst. Sicher ist sicher.
Wichtig: Stelle deinen eTA-Antrag ausschließlich auf der offiziellen Webseite der kanadischen Regierung, um unnötige Gebühren oder Probleme mit Drittanbietern zu vermeiden. Die Seite findest du hier.
Wenn dein Flug über die USA nach Kanada führt, benötigst du zusätzlich das ESTA, auch wenn du dich nur im Transit befindest. Die Beantragung des ESTA erfolgt ebenfalls online und erfordert ähnliche Angaben wie beim eTA. Plane in diesem Fall beide Genehmigungen rechtzeitig ein, da sie für deinen Reiseantritt unverzichtbar sind.
Fortbewegung in Kanada: Auto oder Camper?
Ich habe mich bei meiner Reise für ein Auto entschieden, weil ich ohne Probleme in die Städte hineinfahren wollte und nicht ausschließlich Nationalparks auf meiner Reiseroute hatte. Außerdem ist ein Auto auch für die Fährrouten deutlich angenehmer und günstiger. Wenn du dich ebenfalls für ein Auto entscheidest, benötigst du für eine Rundreise im Westen von Kanada zwar nicht zwingend einen 4×4 oder SUV, aber praktisch ist es natürlich trotzdem. Für das Anmieten benötigst du in jedem Fall eine Kreditkarte. Achte dabei auf dein Limit, denn häufig wird eine Kaution bei Anmietung auf der Karte geblockt. Diese Kaution wird zwar nicht abgebucht, wenn dein Kartenlimit aber zum Beispiel bei 500 Euro pro Monat liegt, kann es bei weiteren Abhebungen zu Problemen mit deiner Bank kommen. Auch habe ich mir für Kanada und allgemein im internationalen Kontext einen internationalen Führerschein ausstellen lassen. Zwar benötigst du ihn nicht zwingend, schaden kann er aber auch nicht.
Unterkünfte für deinen Roadtrip
An der Frage der Unterkünfte scheiden sich die Geister. Manche schwören auf Motels und Hotels, andere auf AirBnB Unterkünfte oder andere private Vermietung. Ich habe beides ausprobiert und muss sagen, dass ich bei meiner Kanada Rundreise vor allem auf zwei andere Aspekte geachtet habe: Die Verfügbarkeit und Lage. Gerade in der Nähe der Nationalparks Banff und Jasper gibt es zwar viele Unterkünfte, die meisten davon aber sehr teuer. Für mich war es deshalb wichtig, den goldenen Mittelweg zwischen Preis und der Entfernung zu den Parks zu finden. Da ich in der Nebensaison gefahren bin, hatte ich noch größere Auswahl als das im Sommer der Fall sein wird, aber auch trotz dieser Tatsache waren viele Unterkünfte schnell ausgebucht. Essenziell ist also rechtzeitiges Buchen – in meinem Fall habe ich rund 2 Monate vorher alles abgeschlossen.
Was ist der Parks Canada Discovery Pass und wann lohnt er sich?
Der Parks Canada Discovery Pass funktioniert vom Prinzip her genauso wie der America the Beautiful Pass, den du dir bei einer Rundreise in den USA holen kannst: Einmal gekauft, erlaubt er dir Zutritt zu allen Nationalparks und bestimmten historischen Stätten. Grundsätzlich ist das eine entspannte Sache, denn du erhältst eine Plakette, die du dir ins Fenster deines Wagens hängst, sodass du nur beim ersten Park zum Visitor Center vorbei musst und danach einfach durchfahren kannst. Die Plakette ist der Nachweis über deine Zahlung. Du bekommst den Pass in jedem Visitor Center eines Nationalparks und kannst dich vor Ort entscheiden, welche Ausführung du haben möchtest. Eine Übersicht über die verschiedenen Versionen findest du hier. Im Wesentlichen unterscheiden sie sich im Hinblick auf Personenanzahl und Reisedauer. Du kannst den Pass aber auch vorab online kaufen – ich persönlich würde mir diesen Aufwand aber sparen.
Ob sich der Pass preislich lohnt oder nicht, kommt ganz auf deine Reiseroute an. Bei der von mir vorgeschlagenen lohnt sich der Pass in der Jahresvariante in jedem Fall, wenn du mit mehr als 2 Personen unterwegs bist.
Kanada Rundreise: 2 Wochen Roadtrip ab/bis Vancouver
Diese Route hat als Start- und Endpunkt Vancouver und fährt dann zuerst in Richtung Osten zu den Nationalparks Banff, Kootenay, Yoho und Jasper und danach zurück in Richtung Vancouver Island. Die Strecken sind lang und an zwei Tagen wird sehr viel gefahren, um die Distanz bis zu den Parks zu überwinden. Trotzdem gibt es einige Stopps, die den langen Weg auflockern und der Ausblick entschädigt auch für das viele Sitzen. Schon gespannt? Dann gehts jetzt los:
Die Route
- Tag 1: Ankunft in Vancouver
- Tag 2: Halber Tag in Vancouver, danach Fahrt bis Kamloops
- Tag 3: Kamloops – Golden
- Tag 4: Yoho Nationalpark
- Tag 5: Banff Nationalpark
- Tag 6: Icefields Parkway – Jasper – Icefields Parkway
- Tag 7: Banff Nationalpark und Fahrt nach Revelstoke
- Tag 8: Revelstoke – Victoria
- Tag 9: Victoria / Vancouver Island
- Tag 10: Victoria / Vancouver Island
- Tag 11: Victoria – Vancouver
- Tag 12: Abreise
Vancouver Highlights
Vancouver als Start- und Endpunkt hat als eine der größten Städte in British Columbia einiges zu bieten. Von der lebendigen Restaurantszene über Museen bis hin zu Parks und Stränden – die Stadt wartet mit jeder Menge coolen Spots auf. Allerdings: Leider ist das Drogenproblem vor allem in Vancouver Downtown kaum zu übersehen. Bei meinem Besuch im Oktober 2024 standen und lagen überall auf den Straßen Abhängige. Das ist etwas, das man wissen sollte, bevor man Vancouver besucht.
Nun zu meinen Highlights in der Stadt:
- Gastown
- Das Maritime Museum
- Granville Island
Was es in Kamloops und Golden zu entdecken gibt
Die Fahrt von Vancouver bis zu den Nationalparks Banff, Jasper, Yoho und Kootenay ist eine recht lange. Ungefähr acht reine Fahrtstunden von Vancouver bis Golden, einem der nächstgelegenen Orte für den Yoho Nationalpark. Mein Tipp für diesen Abschnitt ist es, Strecke zu machen, denn auf dem Weg gibt es zwar einige Ortschaften und Dinge zu entdecken, mich persönlich haben die Nationalparks aber mehr interessiert. Trotzdem einige lohnende, kurze Stopps auf dem Weg nach Golden:
- Malakwa Suspension Bridge
- BC Wildlife Park
- Canyon Hot Springs – Badesachen einpacken
- Golden Sky Bridge
- Finn Creek Fotospot
Warum eine Unterkunft nahe Golden und nicht in den Nationalparks?
Tatsächlich war das eine Entscheidung, die ich aus zwei Gründen getroffen habe: Preis-Leistungsverhältnis und Zeit für die Rückfahrt. Natürlich bieten Orte wie Banff oder Lake Louise viele Unterkünfte und auch entlang des Highway 93 gibt es noch einige Hotels, ABER: Unterkünfte in diesen Orten sind teurer, allein schon wegen der Lage, und sie bieten aus meiner Sicht nicht den einen Vorteil, für den ich diesen Aufpreis zahlen würde – mehr Nähe zu allen Zielen, die ich mir ausgesucht hatte. Ich wäre in jedem Fall viel gefahren und ob ich 45 Minuten oder 25 unterwegs bin, macht für mich persönlich keinen großen Unterschied. Außerdem hatte ich die Rückfahrt im Blick: In der Zeit, in der ich meine Kanada Rundreise unternommen habe, waren Großteile des Jasper Nationalparks wegen des Waldbrandes im Juli 2024 noch gesperrt, weswegen die Route keine Schlaufe bildet, sondern über Golden wieder zurück nach Vancouver und weiter nach Victoria führt. Wenn du dich dafür entscheidest, meine Route anzupassen und in der Ortschaft Jasper zu übernachten – was für mich nicht möglich war –, kannst du z.B. auch Unterkünfte in Lake Louise mitdenken.
Kanada Rundreise: Wandern im Yoho Nationalpark
Der Yoho Nationalpark wird gerne mit Blick auf die nahe gelegenen und viel bekannteren Parks Jasper und Banff vergessen. Hier habe ich aber einige der schönsten Touren unternommen und der Park war vergleichsweise deutlich leerer. Die Wapta Falls etwa hatte ich für gut eine Stunde komplett für mich allein und auch beim Emerald Lake hat es sich schnell verlaufen. Meine absoluten Highlights für den Yoho Nationalpark waren die folgenden:
- Wapta Falls: Schöne, kurze Wanderung mit etwas Steigung. Du kannst bis zum Wasserfall hinunter laufen. Aber Achtung: Nimm lieber nicht den super steilen Schleichweg. Es gibt auch noch einen richtigen Weg nach unten, der weniger gefährlich ist.
- Emerald Lake: Der Loop um den See hat ungefähr 5 Kilometer und sobald du dich von den Parkplätzen entfernt hast, begegnest du deutlich weniger Menschen. Der Blick von der gegenüberliegenden Seeseite ist einfach wunderschön und das Türkis des Wassers kommt hier erst richtig gut zur Geltung.
- Natural Bridge: Ein kurzer, aber lohnender Stopp auf dem Rückweg vom Emerald Lake, der die Tagestour durch den Yoho Nationalpark gut abrundet.
Banff Nationalpark: Lake Louise
Für den ersten Stopp im Banff Nationalpark auf meiner Kanada Rundreise habe ich mir eine Halbtageswanderung ausgesucht, und zwar die zum Little Beehive. Mit etwas mehr als 9 Kilometern bist du knapp nach der Mittagszeit wieder am Parkplatz, wenn du früh losziehst – und das würde ich stark empfehlen, denn: Das Parken am Lake Louise ist ein wenig schwierig:
Parken am Lake Louise
Es gibt zwei Möglichkeiten zum See zu kommen: Entweder ergatterst du noch einen Parkplatz beim Paid Parking (Upper und Lower Parking Lot) direkt am See oder du musst das Shuttle nutzen. Für den Shuttle Bus gibt es einen gesonderten Parkplatz, den Park and Ride – Lake Louise and Moraine Lake Bus Shuttle in der Nähe des Lake Louise Ski Resorts. Grundsätzlich ist das Shuttle keine schlechte Option, aber man muss es vorher buchen und je nach Reisezeit kann es sehr voll werden. Das gilt auch für das Paid Parking, bei dem du sehr früh aufstehen musst, um noch einen Platz zu bekommen. Insgesamt erfordert der Lake Louise Planung im Vorfeld. Wenn man das weiß, ist alles gut.
Know before you go
- Der Lake Louise ist eine der touristischen Attraktionen überhaupt in Kanada, entsprechend voll wird es. Stell dich darauf ein, dass du dort nicht allein sein wirst und dass du früh aufstehst, wenn du noch einen Stellplatz direkt am See haben möchtest. Ich sage es so deutlich: Um 6 Uhr Mitte Oktober (Sonnenaufgang gegen 8) haben wir einen der letzten (!) Parkplätze im Lower Lot bekommen. Kosten für das Day-Parking belaufen sich auf 36,75 CAD (Stand: Januar 2025).
- Parken am Lake Louise kann etwas schwierig werden, wenn man nicht weiß, welche Optionen man hat. Wenn du das Shuttle nehmen möchtest, kannst du die Tickets auf dieser Website reservieren. Auch der Buchungsvorgang ist etwas langatmig, denn du musst einen Account erstellen. Lass dich davon aber nicht abschrecken. Für die Reservierung benötigst du eine Kreditkarte.
- Kosten für das Shuttle belaufen sich auf 8 CAD pro Erwachsenem und 3 CAD für die Busreservierung (Stand: Januar 2025). Auch hier gilt: First come, first served. Wenn du nicht rechtzeitig reservierst, kann es sein, dass du kein Ticket mehr bekommst. Zwar werden immer Restkontingente für Tagesgäste freigehalten, aber auch die sind schnell weg.
- Noch mehr Infos zum Parken findest du hier.
Vom Lake Louise zum Little Beehive
Ist das Auto endlich abgestellt, beginnt der eigentliche Spaß: Das Wandern. Dadurch, dass ich so früh am See war, habe ich in Ruhe im Wagen gefrühstückt und mir dann den Sonnenaufgang direkt am Seeufer angesehen – wunderschön. Sobald die Sonne über den Horizont geklettert war, ging es dann los zum Little Beehive. Der beste Weg führt über den Agnes Trail, den Mirror Lake und das Teahouse. Oben angekommen hast du einen atemberaubenden Blick auf den Lake Louise und die Landschaft, absolute 10/10.
Fakten zur Wanderung
- Knapp 9,3 Kilometer (hin und zurück).
- Auf dem Weg siehst du auch noch: Den Mirror Lake, den Agnes Lake, das Agnes Teahouse und den Aussichtspunkt Little Beehive.
- Das Agnes Teahouse ist der perfekte Zwischenstopp zum Aufwärmen und für eine kleine Stärkung, aber Achtung: Auch hier kann es busy werden.
Banff Nationalpark: Moraine Lake
Der Moraine Lake ist, genau wie der Lake Louise, eines der Naturwunder des Banff Parks und mit einer der Gründe, weshalb der Park so beliebt ist. Deshalb gilt auch für den Moraine Lake, was ich oben für den Lake Louise bereits beschrieben habe: Es wird voll und du solltest möglichst früh da sein.
Parken am Moraine Lake
Anders als beim Lake Louise kannst du derzeit (Stand: Januar 2025) leider nicht direkt zum See anreisen, sondern musst das Shuttle nehmen, von dem ich weiter oben bereits gesprochen habe. Deshalb empfehle ich, beide Aktivitäten an verschiedenen Tagen zu unternehmen, wenn du direkt am Lake Louise parken möchtest. Wenn nicht, kannst du das Shuttle auch für beide Seen buchen und erst den einen, dann den anderen besuchen.
Lake Moraine entdecken
Am Moraine Lake gibt es unzählige Möglichkeiten zu wandern. Ich persönlich kann drei Hikes jedem empfehlen, der keine Unmengen an Zeit mitbringt, aber gerne viel sehen möchte. Dazu zählen:
- Der Rockpile Trail: Knapp 1 Kilometer langer Hike mit tollem Ausblick auf den See. Der Trail ist sehr beliebt und viel belaufen. Mehr dazu findest du hier.
- Der Lake Shore Trail: Er beginnt bei den Kanu-Docks und hat ungefähr 3 Kilometer Länge. Im Gegensatz zum Rockpile Trail, mit dem er kombiniert werden kann, laufen hier deutlich weniger Menschen.
- Consolation Lakes Trail: Mit etwa 6,5 Kilometern Rundweg eine schöne Strecke, die mit einer weiteren atemberaubenden Aussichten aufwartet.
Abstecher in den Kootenay Nationalpark zum Marble Canyon
Vom Moraine Lake ist es nicht weit bis zum Marble Canyon im Kootenay Nationalpark, der direkt an den Banff Nationalpark anschließt. Wenn du dich für einen der kürzeren Hikes rund um den Moraine Lake entschieden hast, hast du auf jeden Fall noch genug Zeit, um hier vorbeizuschauen und ich kann versprechen: Es lohnt sich!
Der Marble Canyon ist ein wenig unscheinbarer als der Lake Louise oder der Moraine Lake, dafür aber auch weniger überlaufen. Die ganze Länge des Canyons bis zum Fluss kannst du immer wieder die Seiten wechseln und auf den Brücken in die Tiefe schauen. Auch hier ist das Wasser wunderschön türkis. Mit 2,8 Kilometern hin und zurück ist der Trail außerdem schnell belaufen.
Know before you go
- Der Parkplatz ist kostenlos. Als ich dort angekommen bin, war es schon etwas später am Tag, die ganze Fläche aber komplett leer.
- Es gibt Toiletten beim Parkplatz.
- Es gibt keinen Netzempfang im Kootenay Nationalpark, downloade also unbedingt vorher eine Offline-Karte.
Icefields Parkway – die schönste Panoramastraße Kanadas
Der Icefields Parkway gehört mit zu meinen Kanada Rundreise Highlights, einfach deshalb, weil die Aussichtspunkte mit jedem gefahrenen Kilometer immer aberwitzig schöner wurden. Selbst bei leichtem Regenwetter ist die Straße ein Muss und außerdem der Zubringer zum Jasper Nationalpark. Zu meinen persönlichen Favoriten auf dem Icefields Parkway gehören:
- Der Bow Lake View Point
- Der Crowfoot Glacier Viewpoint
- Der Peyto Lake + Trail
- Der erste Parkplatz vor den Panther Falls – der Blick ins Tal ist surreal
- Das Columbia Icefield
Know before you go
- Tanke vorher voll, denn auf der Strecke gibt es lange keine Möglichkeit dazu.
- Auch hier gibt es nur stellenweise Netzabdeckung, über viele Kilometer gar keine. Downloade dir auch hier Offline-Karten.
- Suche dir vorher heraus, an welchen Stopps du halten möchtest, insbesondere dann, wenn du den Icefields Parkway – wie ich – an einem Tag befährst und noch einen kurzen Stopp im Jasper Nationalpark einlegst.
Jasper Nationalpark Light: Athabasca und Sunwapta Falls
Wie ich schon gesagt habe, war der Jasper Nationalpark während meines Aufenthalts leider noch stark von den Nachwehen des Waldbrandes im Juli 2024 betroffen. Daher habe ich mir nur zwei kleinere Stopps dort herausgesucht, die sich aber mindestens genauso gelohnt haben wie die anderen: Die Athabasca Falls und die Sunwapta Falls. Gerne wäre ich auch noch zum Maligne Lake gelaufen, der aber leider noch gesperrt war.
Von Golden über Revelstoke bis nach Victoria
Von der Streckengestaltung her habe ich mich dafür entschieden, vom Marble Canyon direkt nach Revelstoke durchzufahren. Das hat mir genug Zeit gegeben, mich bis in den Nachmittag noch in den Nationalparks aufzuhalten und dann ein wenig Strecke zu machen, um am nächsten Tag nicht 8, sondern „nur“ 6 Stunden bis Victoria durchzufahren. Deshalb habe ich auf der Strecke auch nirgendwo angehalten, der Fokus lag auch an diesem Tag noch auf den Nationalparks.
Victoria
Victoria nun liegt auf Vancouver Island und ist die Hauptstadt von British Columbia. Der einzige Weg dorthin ist die Fähre. Von Vancouver aus fährt BC Ferries in knapp 1 ½ Stunden in den Hafen von Swartz Bay – von hier aus sind es dann noch circa 30 Minuten Fahrt nach Victoria. Fährfahrten können vorab gebucht werden und das empfehle ich auch. Ohne vorherige Reservierung landest du nämlich in der „nichts muss, alles kann“-Warteschlange, bei der nicht sicher ist, dass du zu der gewünschten Zeit auf die Fähre gelassen wirst. Buchen kannst du auf dieser Website.
Insgesamt war die Strecke in Ordnung, die Pause von 1 ½ Stunden auf der Fähre tat gut, um die Augen zu entspannen, und dann war ich auch schon da. Victoria ist eine tolle Stadt, die ich als sehr viel angenehmer als Vancouver empfunden habe. Was du nicht verpassen solltest:
- Poutine probieren: Das kanadische Nationalgericht ist so einfach wie es lecker ist, denn es besteht aus Pommes, Käse und Bratensauce. Im L’Authentique in der Nähe des Hafens gibt es eines der besten.
- China Town und Fan Tan Alley: Als älteste China Town in Kanada und zweitälteste in Nordamerika gibt es hier viele kleine Läden und Restaurants. Die Fan Tan Alley ist dabei besonders charakteristisch.
- Parliament House: Wenn du dich in der Nähe des Hafens aufhältst, ist ein kurzer Abstecher zum Parliament House fußläufig gut machbar. Das Gebäude ist ein Wahrzeichen der Stadt und du hast einen schönen Blick auf die umgebenden Gebäude.
- Fisherman’s Wharf: Hier gibt es nicht nur bunte Hausboote, sondern auch viele Geschäfte und kleine Restaurants. Außerdem kannst du von hier aus eine Whale Watching Tour starten, wenn du möchtest.
- Hatley Castle: An sonnigen Tagen ein kleiner Geheimtipp mit Blick auf die See. Hatley Castle wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut und kann momentan leider nicht besichtigt werden. Das macht aber nichts, weil die Gärten das eigentliche Highlight sind – inklusive Pfauen, die in ihnen leben.
Vancouver Island entdecken: Wasserflugzeuge, Whale Watching und mystische Strände
Auch abseits von Victoria gibt es auf Vancouver Island eine Menge zu entdecken – so viel, dass ich gerne noch einmal zurückkommen möchte. Besonders gefallen haben mir:
- Rundflug im Wasserflugzeug: Mit Harbour Air habe ich mir einen lang gehegten Wunsch erfüllt, nämlich einmal mit einem Wasserflugzeug zu fliegen. Harbour Air ist eine der größten Wasserflugzeug-Airlines, die auch in andere Gegenden von Kanada fliegt. Von Victoria aus wird ein Rundflug angeboten, bei dem man Vancouver Island und die Stadt von oben sehen kann. Eine tolle Erfahrung, die ich gerne wiederholen möchte! In Vancouver operiert die Airlines übrigens auch.
- Whale Watching: Vancouver Island ist dafür bekannt, besonders Orkas und Buckelwale anzuziehen. Auch wenn vorher klar kommuniziert wird, dass man zwar Wale sehen wird, aber es natürlich nicht planbar ist, wie nah sie dem Boot kommen, war ich sehr gespannt – und hatte wahnsinniges Glück: Denn kurz vor Ende der Tour haben sich 2 junge, neugierige Buckelwale dazu entschieden, das Boot etwas genauer anzusehen.
- Mystic Beach & das Sheringham Point Lighthouse: Etwas außerhalb von Victoria findest du den Mystic Beach und das Sheringham Point Lighthouse. Beides Orte, die mit einer kurzen Wanderung zu erreichen und absolut magisch sind. Besonders an klaren Tagen zum Sonnenuntergang sind sowohl der Leuchtturm als auch der Strand traumhaft. Der Hike zum Mystic Beach führt außerdem noch ein Stück durch den Wald. Mehr dazu findest du hier.
Kanada Rundreise: Geheimtipps zum Schluss
Zum Schluss möchte ich noch ein, zwei Tipps mit dir teilen, die nicht unbedingt auf der Hand liegen. Zu meinen persönlich liebsten Geheimtipps und Finds rund um Victoria, Vancouver und die Nationalparks gehören:
- Tiger Ramen Kamloops: Kleiner, unscheinbarer Ramen-Laden, den ich auf dem Weg in die Nationalparks in Kamloops entdeckt habe. Hat vegetarische und vegane Optionen.
- Russell Books Victoria: Für alle Leseratten unter uns – sucht nicht weiter. Russell Books in Victoria ist eine der besten Buchhandlungen, die ich in Kanada entdecken durfte. Unbedingt in die untere Etage gehen, sie ist riesig!
- Pholicious Vancouver: Zufällig bin ich über dieses tolle Restaurant gestolpert, in dem es, wie der Name schon erahnen lässt, hauptsächlich eins gibt: Vietnamesische Pho.
- Split Rock Lookout: Auf dem Rückweg nach Vancouver habe ich nicht die Fähre von Swartz Bay genommen, sondern die von Nanaimo. Der Split Rock Lookout liegt auf dem Weg.
- Nanaimo Bar probieren: Vancouver Island, genauer die Ortschaft Nanaimo, ist berühmt für ihr Dessert, den Nanaimo Bar. Du findest ihn zum Beispiel auf Granville Island in Vancouver oder direkt in Nanaimo, wenn du, wie ich, die Fähre von dort aus zurück nach Vancouver nimmst.
- Blue Fox Café Victoria: Das beste Frühstück mit leckeren Pancakes und kanadischem Ahornsirup habe ich in Victoria gegessen. Absolut Emfpehlung!
Kanada Rundreise: Noch mehr Roadtrips entdecken
Kanada ist ein außergewöhnlich schönes Roadtrip-Land, aber warst du schon mal in den USA? Das „Mutterland“ des Roadtrips lädt mit seinen außergewöhnlichen Landschaften dazu ein, es mit dem Auto zu erkunden, genauso wie viele andere europäische Länder:
USA Westküste Roadtrip: 14 Tage Roundtrip ab/bis Los Angeles
USA Ostküste Rundreise: 2 Wochen + Route
Norwegen Rundreise: 11 Tage Roadtrip durch Südnorwegen + Route
Kanada ist ein absolutes Sehnsuchtsziel! Schade, dass du den Jasper NP nur so kurz besuchen konntest, aber ich hoffe, dass Mensch und Umwelt sich schnell von dem Feuer erholen.
Das hoffe ich auch, aber die Reise war auch so wunderschön. :)
Wow, der Lake Louise ist wirklich wunderschön! 😍
Ja, total. Der Hype ist berechtigt. :)