Brüssel in 24 Stunden: „Belgien? Das ist doch fast wie hier. Warum fährst du da denn hin?“ Das wurde ich gefragt, als ich von meinen Reiseplänen über Ostern erzählte. Ja, warum wollte ich unbedingt nach Belgien fahren? Zugegeben, das Land stand nicht unbedingt ganz weit oben auf meiner To-Do-Liste. Trotzdem fand ich Belgien schon immer interessant, immerhin ist es das Land der Schokolade, des Biers, der Waffeln und Pommes. Deshalb und weil ich seit dem Film „Brügge sehen und sterben“ unbedingt nach Brügge wollte, habe ich mich über die Osterfeiertage also auf den Weg in unser schönes Nachbarland gemacht. Dort habe ich mir neben Brügge aber natürlich auch die Hauptstadt Brüssel angeschaut. Was du dort entdecken kannst, wo du am besten übernachtest und welche Restaurants und Läden du unbedingt einmal ausprobiert haben musst, liest du jetzt.
Brüssel in 24 Stunden: Anreise
Ich bin mit dem Flugzeug angereist, und zwar zum Flughafen Brüssel-Zaventem. Das ist der Flughafen, der am nächsten an der Stadt liegt und von dem aus man das Zentrum am einfachsten erreicht. Wie das funktioniert? Ganz einfach: Vom Gate aus folgst du der Beschilderung zu den Zügen und solltest so innerhalb von zehn bis zwanzig Minuten (je nachdem, wie lange das mit den Koffern dauert und wo du ankommst) an der Bahnstation stehen. Sie befindet sich unter dem Terminal (Basement Level 1). Hier fahren IC-Züge, für die du dir im Vorfeld ein Ticket kaufen musst. Das funktioniert ähnlich wie in Deutschland: Mit den IC-Tickets kannst du nämlich nicht die Metro innerhalb der Stadt benutzen. Insgesamt zahlst du für das Ticket Airport – Stadt – Airport an einem Wochenende 15,- Euro, was ich absolut im preislichen Rahmen in Ordnung finde. Wenn du länger als ich oder unter der Woche bleibst, können diese Preise allerdings anders sein. Vom Flughafen fährst du dann in circa 20 Minuten bis zum Gare Central, dem Hauptbahnhof. Von dort aus kannst du in die Metro wechseln. Vom Flughafen in die Stadt kommst du aber alternativ auch mit dem Bus oder dem Taxi. Ich persönlich fand die Bahn aber am einfachsten zu handeln.
Wer näher an Belgien wohnt als ich, für den mag sich auch ein Bahnticket lohnen; besonders bei Sparpreis- oder anderen Aktionen würde ich hier sogar als Erstes schauen. Leider gab es in meinem Fall keine günstigen Tickets mehr.
Brüssel in 24 Stunden: Metro & Öffentlicher Nahverkehr
Der einfachste Weg sich innerhalb von Brüssel fortzubewegen war aus meiner Sicht die Metro. Sobald man dann einen zentralen Punkt in der Stadt erreicht hat, geht es auch zu Fuß sehr gut weiter. Für 2,20 Euro für ein Einzelticket und um die sieben Euro für ein 24h Ticket ist die Metro im mittleren Preissegment. Trotzdem würde ich ihre Nutzung empfehlen, weil das Netz schnell zu verstehen ist und man einfach überall schnell hinkommt, ohne lange auf Fahrpläne zu schauen. Eine weitere Möglichkeit, die ich weiter oben schon angesprochen habe, sind die Busse. Ein Einzelticket kostet hier ungefähr 2,50 Euro und kann direkt beim Fahrer gekauft werden. Auch die Tram ist noch eine weitere Möglichkeit zur Fortbewegung, die ich aber nicht genutzt habe.
Brüssel in 24 Stunden: Unterkunft
Wie auch auf vielen meiner anderen Reisen habe ich in Brüssel via AirBnB übernachtet. Im Stadtteil Auderghem/ Oudergem gab es hier ein perfektes kleines Apartment, das nur zehn fußläufige Minuten von der Metro Hankar entfernt lag. Wenn dich interessiert, wo ich übernachtet habe, schau doch einmal hier vorbei.
Brüssel in 24 Stunden: Sehenswürdigkeiten
Kommen wir zu den Dingen, die Brüssel neben einem gut ausgebauten Nahverkehrsnetz zu bieten hat. Insgesamt hat es mich überrascht, wie vielfältig die Stadt war und wie viel man sich tatsächlich anschauen konnte, wenn man wollte. Ich zeige dir hier nun ein paar der Dinge, die ich besonders interessant und lohnenswert fand.
Die Comic Strip Route
Belgien als Heimat von Tim und Struppi hat sich zumindest in Brüssel ganz dem Comic verschrieben. Hier sind nämlich überall in der Stadt, besonders aber direkt im Zentrum (nähe Hauptbahnhof) viele Häuserwände mit Szenen aus Comics bemalt. Am besten entdeckt man die bunten Wände, während man durch die Straßen schlendert. Besonders schöne findet ihr aber zum Beispiel in der Rue de l’Etuve und der Rue des Alexiens.
Das Atomium
Als sehr bekannte Sehenswürdigkeit Brüssels durfte das Atomium natürlich nicht fehlen. Und es ist definitiv seine Reise wert, auch wenn es nicht ganz so zentral wie viele andere Sehenswürdigkeiten liegt. Ich habe es mir nur von unten angeschaut, in einem Verbundticket lässt sich das Atomium aber zum Beispiel mit dem Mini-Europa verbinden, das direkt nebenan liegt. Aber auch von außen ist der riesige Bau sehr beeindruckend und völlig kostenlos.
Der Grote Markt
Der Grote Markt gehört zu einem der architektonisch schönsten Plätze in Brüssel. Besonders das Rathaus, aber auch die anderen Gebäude, ist einfach atemberaubend und entführt dich sofort in die Vergangenheit der Stadt. Hier lässt sich Brüssels Geschichte besonders gut erleben und du kannst in die Zeit des Barock eintauchen, ohne in ein Museum zu gehen.
Choco Story – das Schokoladenmuseum
Wer in Belgien ist, der muss definitiv zumindest ein Stückchen Schokolade probiert haben. Ganz der Geschichte der Süßen Sünde hat sich das Schokoladenmuseum Choco Story in der Nähe des Groten Markts verschrieben. Ganz besonders interessant fand ich hier übrigens die praktische Vorführung, wie Pralinen hergestellt werden. Wenn du dich also nicht nur für das Endergebnis interessierst, schau auf jeden Fall einmal dort vorbei.
Parks und Grünflächen
Wenn du im Sommer oder einfach bei gutem Wetter nach Brüssel fährst, dann schaue auch einmal bei einem der zahlreichen Parks vorbei. Ich habe den in Laeken (in der Nähe des Atomiums) besucht. Auch wenn das Wetter eher mäßig war, hat mich die Weite des Parks beeindruckt. Im Sommer und bei Sonnenschein lässt es sich in den Parks der Stadt mit Sicherheit noch viel besser aushalten.
Galeries St. Hubert
Und zum Schluss dürfen natürlich die Galeries St. Hubert nicht fehlen: Als überdachte Galerie hat mich dieser Ort stark an Paris mit seinen zahlreichen überdachten Passagen erinnert. Wie auch dort kannst du in den Galeries St. Hubert shoppen, bis deine Kreditkarte glüht. Empfehlen würde ich aber vor allem den feinen Schokoladenladen, der sich ungefähr auf der Mitte der Galerie befindet. Hier kannst du leckere belgische Pralinen probieren und vielleicht sogar das ein oder andere Souvenir mit nach Hause nehmen.
Und wo ist Manneken Pis?
Ja, genau: Warum habe ich die ikonische Figur eigentlich nicht bei den Sehenswürdigkeiten mit aufgezählt? Weil ich sie mehr als überbewertet finde. Auch wenn man an jeder Ecke Nachbildungen kaufen kann, habe ich den Hype darum nicht verstanden und würde einen Besuch deshalb auch nicht empfehlen – zumal das Original inzwischen ohnehin nicht mehr auf der Straße zu finden ist, sondern im Museum.
Brüssel in 24 Stunden: Restauranttipps & Co
Zum Ende des Artikels möchte ich noch zwei kleine Tipps für die Verpflegung geben, die du gerne ausprobieren kannst, wenn du Brüssel besuchst (wobei ich persönlich gerne selber Restaurants entdecke). Zum einen wäre da die „The Noodle Bar“. Nicht wirklich typisch belgisch, habe ich hier super leckere Udon-Nudeln gegessen und kann sie jedem empfehlen. Wenn du also Lust auf asiatisch hast: Hin da. Zum anderen kann ich noch das Restaurant „Toukoul“ empfehlen. Auch hier wirst du keine typisch belgische Küche finden, dafür aber sehr leckere äthiopische.
Brüssel in 24 Stunden: So viel zu meinen Brüssel Empfehlungen. Bist du schon einmal in Belgien gewesen? Was hat dir am besten gefallen? Lass es mich in den Kommentaren wissen.
Brüssel und auch Belgien fand ich schon immer total interessant. Danke für den Artikel!
Gerne!
Spannend! Brüssel hatte ich bisher noch nicht auf meinem Zettel.
Na dann ist es doch eine Reise wert. :)
Bei Belgien muss ich tatsächlich auch als erstes an Waffeln denken… ;)
Die waren auch wirklich lecker, gerade in Brüssel.
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