Braunschweig Altstadtmarkt

Leben in der Löwenstadt: Braunschweig entdecken

Braunschweig entdecken: Ich lebe nun seit etwas mehr als einem Jahr in Braunschweig und hatte gerade in den letzten Monaten Zeit, die Stadt näher kennenzulernen – keine Termine außerhalb, keine Reisen, keine Besuche bei Freunden und Bekannten. Deshalb (natürlich nicht nur deshalb) habe ich mir Braunschweig zur Brust genommen und bin ganz begeistert, was es außer der Reihe alles zu entdecken gibt. Ich bin noch lange nicht durch, möchte aber meine bisherigen Lieblingsorte in diesem Artikel gerne mit euch teilen. Zu Restaurants und dem Braunschweiger Umland werde ich in anderen Artikeln etwas schreiben, der hier ist schon lang genug. Also los.

Braunschweig entdecken: Lieblingsorte in Braunschweig

Braunschweig Altstadtmarkt

Braunschweig ist eine sehr grüne Stadt, das hat mir schon gefallen, als ich damals hier war, um mir eine Wohnung zu suchen. Dementsprechend viele Parks gibt es, die ich beinahe alle besucht habe. Neben den Grünflächen ist die Stadt auch historisch gut unterwegs, die perfekte Mischung für mich.

Burg Dankwarderode und der Braunschweiger Löwe

Auf dem Burgplatz steht nicht nur das Wahrzeichen der Stadt, der Braunschweiger Löwe, sondern auch die Burg Dankwarderode. Im Knappensaal der Burg im Erdgeschoss gibt es eine tolle Mittelalterausstellung, unter anderem sind der Kaisermantel Ottos IV. zu sehen oder das Armreliquiar des Heiligen Blasius. Was die Wenigsten wissen: Auch das Original des Braunschweiger Löwen steht im Museum, das Exemplar auf dem Burgplatz ist nur eine Kopie.

Braunschweiger Dom

Direkt gegenüber steht der Braunschweiger Dom – man kann ihn eigentlich nicht übersehen. 1173 von Heinrich dem Löwen gestiftet, liegt er hier zusammen mit seiner zweiten Ehefrau auch begraben. Leider habe ich noch keine Möglichkeit gefunden, auf den Turm zu klettern, die Kirche selber ist aber allein von ihren Dimensionen her schon beeindruckend genug und im Sommer angenehm kühl. Mein Geheimtipp ist die Krypta, die etwas versteckt vom Mittelschiff aus zugänglich ist.

Der Altstadtmarkt mit dem Altstadtrathaus und dem Marienbrunnen

Wenn ich vor meinem Umzug nach Braunschweig Bilder der Stadt gegoogelt habe, war der Altstadtmarkt immer das, was zuerst auftauchte – und das zurecht: Zwar wurde im 2. Weltkrieg über 90% der Altstadt zerstört, die Braunschweiger haben sie aber originalgetreu wieder aufgebaut. Der Altstadtmarkt ist seit rund 800 Jahren ein Zentrum für den Handel. Auch heute noch findet auf ihm ein Wochenmarkt statt. An ihn grenzen das Altstadtrathaus, die Martinikirche, das alte Zollhaus und das Gewandhaus. Außerdem der Marienbrunnen. Der Platz lädt zum Verweilen ein, schließlich war der Brunnen auch schon im Mittelalter ein Ort des öffentlichen Lebens.

Das Magniviertel

Das Magniviertel ist eines der ältesten Viertel Braunschweigs und liegt gleich neben dem Östlichen Ringgebiet. Hier gibt es neben vielen Restaurants und Geschäften auch zahlreiche gut erhaltene oder restaurierte Fachwerkhäuser. Namensgeberin des Viertels ist die Magnikirche. In nicht Corona Zeiten findet jedes Jahr übrigens im Spätsommer ein großes Altstadtfest statt.

Hinter Ägidien

Mein persönlicher Geheimtipp ist die Aegidienkirche und speziell das Zweigmuseum Hinter Ägidien. Warum? Weil es dort eine spannende Ausstellung zur jüdischen Geschichte gibt und weil man hier so gut seine Ruhe im Freien haben kann. Zur Zeit finden zwar Bauarbeiten statt, einen Blick auf den Hof kann man aber trotzdem werfen.

Wallspaziergang

Wer lieber geht statt sitzt, dem lege ich einen Spaziergang entlang der Oker im Östlichen Ringgebiet (aber nicht nur dort) nahe. Der Petritorwall, der Wendentorwall mit dem Gaußbergpark oder der Inselwall mit dem Inselwallpark sind nur einige der Dinge, die dabei entdeckt werden können.

Was ich noch ausprobieren möchte

Wasserturm, St. Magni Kirche, Schloss Richmond, Andreaskirche.

Braunschweig entdecken: Lieblingsmuseen in Braunschweig

Braunschweig Schloss

Momentan sind viele Museen leider noch geschlossen oder nur nach Anmeldung für Besuch geöffnet. Trotzdem möchte ich meine persönlichen Lieblinge gerne mit euch teilen. Viele davon sind nämlich auch von außen einen Besuch wert.

Naturhistorisches Museum

Dazu zählt zum Beispiel das Naturhistorische Museum. Ich muss zugeben, dass die Ausstellung nicht besonders innovativ ist und eher an alte Sammlungen als an ein neu ausgearbeitetes Museumskonzept erinnert, trotzdem fand ich es spannend. Der Knochenraum ist ein bisschen morbide, aber auch faszinierend und direkt gegenüber liegt das Haus der Wissenschaft, das mich wegen der Glaskuppel auf dem Dach ein wenig an das Zaubereiministerium aus Harry Potter erinnert. Insgesamt ist das Naturhistorische Museum aber definitiv einen Besuch wert – vielleicht an einem regnerischen Tag?

Burg Dankwarderode

Oben habe ich ja schon die Mittelalterausstellung erwähnt, die es in der Burg Dankwarderode anzuschauen gibt. Der Fokus der Ausstellung liegt auf den präsentierten Teilen des Welfenschatzes im Knappensaal. Im Obergeschoss gibt es aber noch etwas zu sehen, und zwar den Rittersaal, der allerdings nicht immer zugänglich ist. Die Burg ist ziemlich unauffällig, besonders neben dem Dom. Besuchen würde ich sie trotzdem immer wieder.

Altstadtrathaus

Als eines der bedeutendsten mittelalterlichen Rathäuser Deutschlands stammt das Braunschweiger Altstadtrathaus aus dem 13. Jahrhundert. Hier tagte damals der Rat der Altstadt. Heute beherbergt das Rathaus im Erdgeschoss eine Dauerausstellung zur Stadtgeschichte Braunschweigs und wechselnde Sonderausstellungen. In nicht Corona Zeiten gibt es hier übrigens Sonnabends eine freie Führung. Solange man das Rathaus von innen nicht besuchen kann, gibt es draußen aber auch eine Menge zu entdecken, zum Beispiel die Pfeilerfiguren-Elemente von Hans Hesse aus dem 15. Jahrhundert. Sie bilden ottonische und welfische Kaiser, Könige und Herzöge zusammen mit ihren Frauen ab. Wer genau hinschaut kann außerdem die Braunschweiger Elle entdecken, die an einer der Säulen des Laubenganges eingelassen wurde. Sie diente vorwiegend Tuchhändlern als Maß.

Lokpark

Ein bisschen außerhalb in der Nähe des Hauptbahnhofes liegt der Lokpark. Ein Grundinteresse an historischen Zügen oder Infrastruktur sollte da sein, um den Lokpark spannend zu finden. Im Sommer ist er 1x im Monat frei zugänglich, außerdem finden hier regelmäßig Märkte und Veranstaltungen statt. Ich habe den Lokpark im Rahmen eines solchen Events entdeckt und würde ihn gerne auch noch einmal ohne die Stände anschauen. Für Fotografen gibt es hier viele tolle Motive, das nur nebenbei.

Was ich noch ausprobieren möchte

Braunschweigisches Landesmuseum, Herzog Anton Ulrich-Museum, Museum für Photographie, Städtisches Museum, Schlossmuseum Braunschweig, Haus der Wissenschaft.

Braunschweig entdecken: Lieblingsgärten und -parks in Braunschweig

Inselwallpark Braunschweig

Gerade während der Corona Zeit war ich viel draußen unterwegs – mein Glück, dass Braunschweig viele Parks und Gärten hat, in denen sich die Menschenmengen verlaufen. Hier konnte und kann ich nicht nur lesen, sondern auch fotografieren.

Botanischer Garten

Ganz besonders gilt das für den Botanischen Garten der TU Braunschweig. Er gehört zu meinen absoluten Lieblingsorten in der Stadt und ich liege fast jedem damit in den Ohren. Der Garten wurde schon 1840 angelegt und führt direkt an der Oker entlang. Neben den Gewächshäusern (gerade wegen Corona geschlossen) gibt es viele schöne Plätze, an denen man die Natur genießen kann. Es gibt sogar einen kleinen Wasserfall. Für die Pflanzenbegeisterten unter uns: Manchmal gibt der Garten auch Pflanzen gegen eine kleine Spende ab.

Prinz-Albrecht-Park mit dem Nussberg

Der Prinz-Albrecht-Park ist eine sehr weitläufige Parkanlage, die im Östlichen Ringgebiet liegt. Er ist perfekt zum Joggen, es gibt sogar einen Parcours, einen Bereich zum Skaten und den Nussberg. Die Anhöhe liegt hinter der Hundewiese; etwas versteckt steht dort auch ein Aussichtsturm, von dem aus man nicht nur über den Park, sondern auch über ganz Braunschweig schauen kann.

Museumspark

Direkt neben dem Theater liegt der Museumspark. Er ist zweigeteilt und hügelig angelegt. In dem Teil, der Richtung Magniviertel geht steht das Herzog Anton Ulrich-Museum. Der Park ist für mich ein guter Platz zum entspannen, es gibt an einigen Stellen zum Beispiel die Möglichkeit sich mit einer Decke an das Ufer der Oker zu setzen.

Bürgerpark

1886 nach Plänen des Gartenarchitekten Kreiß angelegt ist der Bürgerpark noch immer ein Ort, der mit seinen Hügeln, Teichen und der Oker, die durch ihn hindurchfließt, ein wenig an alte Eichendorff Gedichte erinnert. Wer hier Sport machen möchte, kann das tun, die Seele baumeln lassen ist aber auch drin. Der Park ist zwar nicht so groß wie der Prinz-Albrecht-Park, dafür verläuft es sich aber trotzdem gut. Im Frühling ist er außerdem Hauptquartier der Gänsekolonie, die hier mitsamt ihrer Küken über die Wege läuft.

Inselwall Park

1803 entstanden in Braunschweig einige Parkanlagen und Promenaden mit Villen und Privatgärten, deren Straßennamen heute alle auf -wall enden. Bei dem Wallspaziergang kann man sich daran übrigens gut orientieren. Die Anlage um den Inselwall gibt es seit über 100 Jahren und genauso lange ist sie schon ein Ort der Erholung. Im westlichen Teil liegt die Löbbeckes Insel mit der Villa Löbbecke. Alles im Park erinnert an die Renaissance und wirkt ein wenig kitschig – darauf muss man sich einlassen. Insgesamt ist der Park aber ein schöner Platz zum entspannen und fußläufig nicht weit von der Innenstadt entfernt.

Was ich noch ausprobieren möchte

Ringgleis, Spielmannsteich.

Ihr möchtet nicht nur Braunschweig entdecken, sondern auch noch andere Orte in Niedersachsen? Dann schaut mal bei meinem Osnabrück Artikel vorbei.

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Ralf
Ralf

Vielen Dank für die schöne Beschreibung meiner Geburtsstadt.
zum Spazieren gehen oder Laufen kann ich noch den Südsee und die Oker entlang bis Leiferde empfehlen.

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