Burgen und Burgruinen besuche ich immer gerne, und zwar nicht nur in Deutschland. Bei meinem letzten Besuch auf der grünen Insel hatte ich einige auf meiner Bucketlist stehen, denn Irland ist nicht nur für sein unberechenbares Wetter berühmt berüchtigt, sondern auch für die vielen alten Gemäuer. Heute möchte ich euch fünf verwunschene Burgen und Burgruinen in Südirland vorstellen, die ihr bei eurem nächsten Besuch auf keinen Fall verpassen dürft! Verratet mir auch gerne in den Kommentaren, welche Burgen ihr schon besucht habt – egal wo.
Blarney Castle
Als eine der bekanntesten Burgen in Südirland ist das Blarney Castle im County Cork eine der ersten Burgen, die auf meiner Route lag. Als Holzburg im 10. Jahrhundert erbaut, ist der erste Steinbau erst im 13. Jahrhundert entstanden. Von diesem Bau übrig blieb nur der Keep, also der Hauptturm der Burg. Über die Jahrhunderte hinweg hat sich das Blarney Castle noch viele Male verändert, bis es die heutige Form erreicht hat. Neben der Entstehungsgeschichte ist die Burg aber noch für etwas anderes berühmt: Den Blarney Stone. Seit etwa 200 Jahren pilgern Menschen auch wegen diesem Stein zum Blarney Castle. Woher der Stein genau stammt – im Zuge der Kreuzzüge nach Irland verschifft oder als ehemaliges Jakobskissen des Propheten Jeremia – ist ungewiss, einig sind sich die Menschen nur über das Geschenk, das man erhält, wenn man den Stein küsst: Die Gabe der Sprachgewandtheit. Dazu muss man sich heute rücklings über den Wehrgang lehnen und wird dabei von Sicherheitsleuten festgehalten. Ob das im Hinblick auf Covid, aber auch in Bezug auf alle anderen übertragbaren Krankheiten, sinnvoll ist, sei mal dahingestellt. Die Sage jedenfalls, die den Stein umgibt, zieht die Besucher:innen immer noch magisch an. Einen Besuch wert sind übrigens auch die Gärten, die weitläufig und wunderschön sind.
Ballycarbery Castle
Am Ring of Kerry gelegen ist das Ballycarbery Castle definitiv einen Stopp wert. Von Efeu bewachsen blickt die Burg direkt auf das Meer hinaus. Und auch, wenn nur noch Ruinen von der Anlage übrig sind, machen selbst die Überreste klar, wie groß das Ballycarbery Castle zu seiner Hochzeit einmal gewesen sein muss. Der mit Efeu bewachsene Bau war einst Heimat des McCarthy-Clans und wurde im 15. Jahrhundert erbaut. Heute gehört die Ruine zu denen in Irland, die leider nicht erhalten wurden, bei denen also keine restauratorischen Maßnahmen angestoßen wurden. Daher ist die Ruine frei zugänglich, aber nicht leicht zu finden. Auch muss beim Betreten auf Steinschlag aufgepasst werden. Wer sich nicht hinein traut, hat aber auch so einen tollen Blick, denn die Szenerie vor dem Atlantik ist einzigartig schön.
Minard Castle
Auch das Minard Castle ist eine Burgruine, die direkt am Strand steht. Genau wie das Ballycarbery Castle ist auch diese Ruine stark beschädigt und nicht zugänglich. Trotzdem ist das Minard Castle einen Besuch wert, denn die Gegend um die Ruine ist einfach wunderschön. Besonders der Minard Beach, ein Sturmstrand direkt neben der Burg, lädt zu langen Spaziergängen ein. Auch die Fahrt über die gewundenen, kleinen Straßen hin zur Burgruine ist ein Erlebnis – wundert euch nicht, wenn ihr auf Schafherden trefft, die den Weg versperren.
Kilkenny Castle
Auch das Kilkenny Castle zählt zu den Burgen, die ich mir unbedingt anschauen wollte. Zwischen 1195 und 1213 erbaut diente es lange der Verteidigung der Furt durch den Fluss Nore und der angrenzenden Handelswege. Nachdem das Kilkenny Castle lange leer stand, hat das Land Irland es in den 60er Jahren gekauft, restauriert und der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Es befindet sich im gleichnamigen County, genau in der Mitte zwischen Dublin und Cork. Schön ist auch die angrenzende Gartenanlage. Klare Empfehlung!
Rock of Cashel
Der Rock of Cashel ist extrem bekannt und entsprechend auch sehr viel mehr besucht als etwa das Minard Castle oder das Ballycarbery Castle. Die Berühmtheit ist aber gerechtfertigt, denn der Blick von der Kapelle der Anlage auf die umliegende Landschaft ist atemberaubend! Der Legende nach sei der Rock of Cashel auf dem dreißig Kilometer weit entfernten Devil’s Bit, einem Berg, entstanden. Dort soll der Heilige St. Patrick den Teufel aus einer Höhle verbannt haben, weshalb der Teufel einen Gesteinsbrocken ausgespuckt haben soll, der dann in Cashel gelandet ist – dort, wo bis heute die (restaurierte) Ruine steht. Und das alles nur, weil St. Patrick eine Kirche bauen wollte.
In und um den Rock of Cashel lässt es sich übrigens auch wunderbar wandern, zum Beispiel auf der Route „High King Loop“ mit etwas mehr als acht Kilometern Länge.
Noch mehr Burgen und Burgruinen entdecken?
Wie oben schon angeteasert besuche ich gerne Burgen und Burgruinen (und Schlösser). Darüber habe ich auch schon des Öfteren auf meinem Blog geschrieben. Wenn ihr euch also für das Thema interessiert, schaut gerne bei meinen Artikeln dazu vorbei:
Die schönsten Burgen und Burgruinen im Harz
Burgen Roadtrip Sachsen: 5 Burgen und Schlösser, die du nicht verpassen darfst
5 Burgen in Deutschland, die du unbedingt sehen musst
Die Burg Hohenzollern und die Legende der Weißen Frau
Hach, Burgen sind so toll und Irland eines meiner total Sehnsuchtsziele! Da wandern einige auf meine Bucketlist, danke!
Das freut mich! Dann drücke ich die Daumen, dass du bald dorthin reisen kannst. :)
Der Rock of Cashel hat mich total begeistert! Leider auch sehr überlaufen… aber einen Besuch wert!
Das stimmt, in der Hauptsaison ist es voll. Deshalb empfehle ich immer in der Nebensaison zu fahren, das gilt aber eigentlich für alle Ziele.