Seoul Reisetipps: Sehenswürdigkeiten & Highlights

Schon bei meiner Japanreise im letzten Jahr hatte ich mit dem Gedanken gespielt, einen Zwischenstopp in Südkorea einzulegen, aber daraus ist aus verschiedenen Gründen nichts geworden. Der Gedanke hat mich aber nie ganz verlassen, weswegen ich mich knapp acht Monate später auf den Weg nach Seoul gemacht habe. Was soll ich sagen? Die Reise hat sich gelohnt und es war die richtige Entscheidung, Südkorea mehr als nur einen Zwischenstopp zu widmen. Wenn du auch gerade deinen Urlaub in Südkorea gerade planst, findest du hier meine Seoul Reisetipps und Highlights.

Seoul Reisetipps: Nützliches Wissen vorab

Vor deiner Reise in Südkoreas Hauptstadt gibt es einige Punkte, die du für dich vorab klären solltest. Dazu gehören etwa Fragen nach SIM oder tragbarem Wifi, Navigation oder wie du den öffentlichen Nahverkehr nutzen möchtest. Die wichtigsten Informationen zu diesen Punkten teile ich jetzt mit dir.

Navigation: Google Maps? Leider nein

Man würde meinen, dass die Navigation das Unproblematischste an der ganzen Reiseplanung wäre, denn schließlich gibt es Google Maps und die Pins, die man dort setzen kann. Leider kannst du die App in Südkorea zwar verwenden, aber leider ist sie extrem ungenau. Das GPS funktioniert einfach nicht, das höchste der Gefühle war für mich eine ÖPNV-Verbindung herauszusuchen, aber ohne den Fußweg zur Haltestelle. Viele Busverbindungen und die wichtige Info über die Ausgänge, die man in den doch recht ausufernden Metrostationen nutzen sollte, sind ebenfalls nicht vorhanden. Die Lösung für das Problem ist Kakao Map. Die App funktioniert vom Prinzip her genau wie Google Maps, zeigt dir aber alle fehlenden Infos an. Auch hier kannst du Pins setzen, das ist manchmal zwar etwas tricky, weil vieles nur auf Koreanisch angezeigt wird, aber wenn du die Adresse des Ziels aus Google Maps kopierst und in Kakao Map einfügst, kommst du meistens an dein Ziel. Die App ist auch für die zu Fuß-Navigation super geeignet. Naver Map ist eine weitere Alternative, die ich aber nicht besonders intuitiv fand, weswegen sie direkt wieder deinstalliert wurde.

Internet: SIM oder Wifi?

Viele schwören ja auf SIM-Karten, leider habe ich persönlich damit noch nie gute Erfahrungen gemacht, weswegen ich mir grundsätzlich Wifi-Eggs miete. Das geht am Incheon Airport auch ohne Probleme. Du kannst das Wifi vorab buchen oder vor Ort direkt kaufen. Websites wie Klook bieten gute Deals und sind tatsächlich kein Scam. Deshalb empfehle ich das Buchen vor Ankunft. Pro Wifi-Egg können sich meistens zwischen 3 und 5 Geräte einloggen, das Datenlimit ist unbegrenzt und funktioniert in ¾ der Fälle einwandfrei. Nur an sehr überlaufenen Plätzen oder zur Rush-Hour in der U-Bahn hat es sich manchmal etwas gezogen.

ÖPNV: Wie bewegst du dich in Seoul fort?

Das Stichwort hier ist die Tmoney Card. Wenn du die Oyster Card in London kennst, kennst du auch das Prinzip der Tmoney Card: Eine wiederaufladbare Plastikkarte, die du an die Scanner vor den Bahnstationen hältst; für jede Fahrt wird Geld abgezogen, bis du sie wieder auflädst. Kaufen und Aufladen kannst du sie zum Beispiel direkt am Flughafen Incheon auf dem Weg zum Zug oder in einem der vielen Convenience Stores (z.B. CU). Was du sonst noch wissen musst:

Aufladen

Das Aufladen funktioniert für alle Personen ohne koreanisches Bankkonto (also uns Touristen) NUR mit Bargeld. Hebe also vorher genug Bargeld ab, auch deshalb, weil Südkorea auch an vielen anderen Stellen noch sehr Bargeld getrieben ist. Die besten Möglichkeiten, um deine Tmoney Card aufzuladen, sind Bahnstationen und Convenience Stores.

Kein Cost-Cut

Es gibt keinen Cut wie bei der Oyster Card. Dort wird nach einem bestimmten ausgegebenen Betrag pro Tag eine Höchstgrenze erreicht, ab der du nichts mehr zahlen musst, wenn du an dem Tag noch weiter mit der Tube unterwegs bist. Das ist in Seoul NICHT so. Dafür sind die Fahrten aber auch deutlich günstiger, rund 1500 KRW pro Fahrt, also ~1 Euro.

Rückgabe & Refund

Die Tmoney Card kann nach Ende deines Aufenthaltes zurückgegeben werden, damit du das verbliebene Geld zurückbekommst. Allerdings gibt es dazu einige Voraussetzungen, die es meiner Meinung nach nicht lohnend machen, die Karte zurückzugeben. Denn: Was du nicht zurückbekommst, sind die Kosten für die Karte selbst; du erhältst also bei einer Rückgabe der Karte nur den Betrag, der auf der Karte vorhanden ist und den auch nur dann, wenn er 20.000 KRW überschreitet. Zusätzlich kommt noch eine Service Fee von 500 KRW für den Vorgang oben drauf. Mehr dazu erfährst du hier.

Tmoney als Zahlungsmittel

Die Tmoney Card kannst du auch als Zahlungsmittel in anderen Bereichen einsetzen, zum Beispiel in Taxis oder in Geschäften und Convenience Stores wie 7eleven. Deshalb lohnt es sich aus meiner Sicht eher das verbliebene Geld auf der Karte einfach am Flughafen für ein paar Snacks auszugeben und die Karte selber als Souvenir mit nach Hause zu nehmen.

Seoul Reisetipps: Sehenswürdigkeiten & Highlights

Egal ob Seoul nur ein Zwischenstopp für dich ist oder du deinen gesamten Urlaub in Südkorea verbringst: Die Stadt hat einiges zu bieten und ist ein guter Ausgangspunkt, um den Rest des Landes zu erkunden. Meine Seoul Reisetipps zu Sehenswürdigkeiten und Highlights teile ich jetzt mit dir:

Seouls Museen

Seoul hat eine Menge cooler Museen, von denen ich leider nicht alle die, die mich interessiert hätten, besuchen konnte. Ohne Einschränkungen kann ich dir aber die folgenden empfehlen:

Koreanisches National Museum: Wie der Name schon sagt, erfährst du hier etwas über die Geschichte von Korea. Das Museum ist auch für nicht Koreanisch Sprechende gut verständlich und es gibt einen Audioguide.
Kimchi Museum: Kimchi ist ein typisch koreanisches Rezept und darf in der koreanischen Küche nicht fehlen. Das Kimchi-Museum liegt etwas versteckt, trägt der Bedeutung des Rezepts aber Rechnung, indem du auf zwei Stockwerken nicht nur alles über Kimchi erfahren kannst, sondern am Ende auch selber welchen probieren darfst.
National Palace Museum of Korea: Ein tolles Museum mit spannend gestalteter Ausstellung – alles dreht sich um die koreanische Herrscherfamilie und die Paläste Seouls. Der Besuch lässt sich gut mit einem Besuch des Gyeongbokgung Palastes verbinden, denn das Museum liegt auf der Anlage des Palastes.
National Folk Museum of Korea: Ein weiteres Museum, das auf der Anlage des Gyeongbokgung Palastes liegt ist das National Folk Museum. Auch hier kannst du viel über die Geschichte (Süd)koreas lernen und dich in den detaillierten Nachbauten verlieren.

Seouls Paläste

Seoul ist die Stadt der Paläste. Gleich fünf Stück gibt es, die sich an Prächtigkeit und Extravaganz übertreffen. Von diesen fünf Palästen bekommen vor allem der Gyeongbokgung und der Changdeokgung Palast die meisten Besucher, die anderen drei (Deoksugung, Changgyeongung und Gyeonghuigung) sind aber genauso einen Besuch wert! Ich habe den Gyeongbokgung, Changdeokgung und Deoksugung Palast besucht und kann sagen: Alle davon waren wunderschön! Bei meinem nächsten Besuch in Seoul werde ich mir auf jeden Fall auch die anderen ansehen. Eine Besonderheit an den Palästen: Du kommst umsonst rein, wenn du einen Hanbok trägst. Dafür gibt es viele Geschäfte, in denen du die Hanboks stundenweise leihen kannst.

Gyeongbokgung Palast

Der größte von Seouls Palästen, ursprünglich im Jahr 1395 erbaut, markierte mit seiner Errichtung die offizielle Ernennung Seouls zur Hauptstadt Südkoreas. Der Name bedeutet „Vom Himmel gesegneter Palast“. Hier kann es recht schnell recht voll werden, also ist früh kommen oder kurz vor Toreschluss wichtig, wenn du schöne Fotos ohne viele Menschen schießen möchtest. Auch der Garten ist hübsch, wenn auch durch seine Weitläufigkeit nicht ganz so schnell zu erschließen. Ein besonderes Ereignis ist die Wachablösung um 11 und 13 Uhr; sie findet am Gwanghwamun Tor statt. Auf dem Gelände des Palastes liegen außerdem das Folk und Palace Museum.

Changdeokgung Palast

Der Changdeokgung Palast war mein persönlicher Favorit und das vor allem wegen seines wunderschönen geheimen Gartens. Der Palast selber ist zwar auch hübsch, der Garten, der nur mit Führung besucht werden kann, legt aber noch mal eine Schippe drauf. Vom 17. bis ins 19. Jahrhundert war dieser Palast die Hauptresidenz der Herrscherfamilie und ist seit 1997 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Tipp: Wenn du eine Führung durch den geheimen Garten buchen möchtest, kann ich dir als Tipp mitgeben, dass du das je nach Reisezeit genau dann tun solltest, wenn die Tickets freigegeben werden. Mehr zum Ticket, Buchungszeiten und Preisen findest du hier. Achte bei der Seite immer darauf, oben auf „Englisch“ zu bleiben, sonst kannst du am Ende nicht bezahlen, da eine koreanische Adresse abgefragt wird.

Deoksugung Palast

Der Deoksugung Palast liegt gegenüber von Seouls Rathaus. Ursprünglich wurde er als Provisorium errichtet, aber nach der japanischen Invasion 1592, nach der alle anderen Paläste niedergebrannt worden waren, wurde er zur Hauptresidenz. Die Anlage ist weitläufig und wenn du zum Jeongdong Observatory hinaufläufst, kannst du sie sogar von oben bewundern.

Seouls Tempel

Natürlich gibt es in Seoul auch jede Menge Tempel – so viele, dass ich mich beschränken musste, um mir auch noch andere Dinge ansehen zu können. Meine persönlichen Favoriten waren:

Der Bongeuna Tempel (Gangnam)
Der Jogyesa Tempel (Jongno-gu)
Der Bongwonsa Tempel (Seodaemun)

Seouls Märkte

Seoul Reisetipps: Seoul Reisetipps: Tempel

Ähnlich wie bei den Tempeln ging es mir mit den Märkten: Seoul hat wahnsinnig viele tolle Märkte und es ist praktisch unmöglich alle zu besuchen. Auf ihnen kannst du viele koreanische Spezialitäten probieren oder einfach nur das Flair genießen. Um nicht von einem zum anderen zu hetzen, habe ich mich auf diese Märkte beschränkt und kann sie dir klar ans Herzen legen:

Gwangjang Market
Namdaemun Market
Myeong Dong Night Market
Tongin Traditional Market

Seoul: Andere spannende Orte

Neben viel Kultur und leckerem Essen hat Seoul wie jede andere Stadt auch noch viele andere, spannende Plätze in der Hinterhand, von denen ich meine Highlights zum Abschluss noch mit dir teilen möchte.

N Seoul Tower

Eine wunderbare Aussicht über die Stadt hast du vom Namsan, dem Hausberg von Seoul. Hoch kommst du entweder zu Fuß oder mit der Seilbahn. Wenn dir die Aussicht vom Berg noch nicht reicht, bringt dich der N Seoul Tower noch ein bisschen höher. Von oben hast du einen wunderbaren Blick über die Stadt und ich empfehle dir, bis zum Sonnenuntergang dort zu bleiben. Tickets für den Tower kaufst du direkt vor Ort.

Starfield Library

Als öffentliche Bibliothek kannst du die Starfield Library kostenlos besuchen. Sie liegt in der COEX Mall in Gangnam und als Leseratte war die Bibliothek ein schöner Stopp für einen Kakao und etwas zu essen.

Bukchon Hanok Village & Ikseon-dong Hanok Village

Beide Nachbarschaften zeichnen sich durch ihre traditionell koreanischen Häuser aus. Das Bukchon Hanok Village ist aber ein bisschen ruhiger, jedenfalls außerhalb der Hauptzeiten, im Ikseon-dong Hanok Village findest du viele Restaurants und Streetfood.

Hongdae Shopping Street

Auch Hongdae ist einen Abstecher wert. Wie der Name schon sagt, kannst du hier gut shoppen gehen oder in eines der vielen Restaurants abtauchen. Das Viertel ist geprägt durch die Kunst- und Kulturszene und nicht weit von der Hongik-Universität entfernt.

Seoul Reisetipps: Geheimtipps

Natürlich hat auch eine Stadt wie Seoul ihre Geheimtipps, von denen ich einige entdecken durfte. Wenn du Zeit und Lust hast, solltest du hier also unbedingt noch vorbeischauen:

Dae-o-Bookstore: Die älteste Buchhandlung in Seoul.
Nuldam Space: Ein Café, in dem du Briefe an dich selbst schreiben kannst. Die Mitarbeitenden verschicken sie genau ein Jahr später an dich.
Hairtail Alley: Versteckt auf dem Namdaemun Markt gibt es hier typisch koreanische Seafood-Gerichte. Die Garküchen wirken auf den ersten Blick ein bisschen wild, aber das Essen ist lecker, versprochen. Sogar ich als Vegetarierin habe dort (tatsächlich) etwas gefunden.
Acorn Caricatures: Diese kleine Kette ist mit mehreren Läden in Seoul vertreten und fertigt innerhalb kürzester Zeit wirklich coole Karikaturen an. Du kannst aus unterschiedlichen Möglichkeiten wählen (Papier, Canvas, einzeln, zu zweit) und nimmst ein schönes Erinnerungsstück mit nach Hause.

Seoul Reisetipps: Tagesausflug zur DMZ

Seoul liegt nicht weit von der Grenze zu Nordkorea entfernt und befindet sich damit in unmittelbarer Nähe der demilitarisierten Zone (DMZ). Es ist möglich, die DMZ im Rahmen einer geführten Tagestour zu besuchen – immer abhängig von der jeweiligen politischen Lage natürlich. Mir war es möglich, eine Tour zu buchen und ich fand es als Historikerin sehr interessant, diesen Ort mit eigenen Augen zu sehen. Im Rahmen meiner Tour wurden die folgenden Orte besucht:

Bridge of Freedom: Die Brücke wurde 1953 zur Befreiung von 12.773 Gefangenen erbaut; sie wurde von Südkoreanern genutzt, die aus dem Norden zurückkehrten.
DMZ & Dora Observatory: Eine kurze Filmvorführung und dann ging es auch schon hinauf auf die Aussichtsplattform. Von hier hast du an klaren Tagen einen guten Blick nach Nordkorea.
The Third Tunnel: Es gibt mehrere Infiltrationstunnel, von denen Südkorea nur einige gefunden hat. Im Rahmen der Tour kann der dritte von ihnen besucht werden. Tipp: Als große Person würde ich ihn nicht bis zum Ende gehen, er ist extrem niedrig und drinnen ist es sehr humid.