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Tipps für Danzig: Städtereise mit der Bahn

„Mit der Bahn nach Danzig? Im Februar? Bist du sicher, dass du ankommst?“ Nein, war ich nicht. Aber wer garantiert mir, dass ich mit dem Flugzeug irgendwo ankomme? Eben. Deshalb hieß es Anfang des Jahres Koffer packen und los. Was du in Danzig nicht verpassen darfst, was du unbedingt ausprobieren musst und wo du die besten Piroggen isst, verrate ich dir hier.

Städtereise Danzig: Anreise

Tipps für Danzig: Städtetrip mit der Bahn

Angereist bin ich, wie schon gesagt, mit der Bahn. Über Berlin Ostbahnhof oder Hauptbahnhof fährt der EC59 in knapp 6 Stunden direkt bis nach Danzig durch. Die Reise an sich war wirklich entspannt, eine Sitzplatzreservierung ist spätestens für den Zug nach Polen aber Pflicht. Buchen kannst du europäische Bahnverbindungen von Deutschland aus am besten über die AMEROPA Seite der Deutschen Bahn. Hier gibt es immer wieder wirklich günstige Deals, zum Teil auch mit Hotelangeboten inkludiert. Die Ticketkontrolle funktioniert übrigens auch im Ausland mit der Bahn-App. Wenn du nicht mit der Bahn anreisen möchtest, hat Danzig alternativ natürlich auch noch einen Flughafen.

Städtereise Danzig: Route

Tipps für Danzig: Städtetrip mit der Bahn

In Danzig angekommen, ist das Meiste fußläufig zu erreichen, sofern du in der Altstadt untergekommen bist, was ich dir empfehlen würde. Hier gibt es viele Möglichkeiten – Hotels, AirBnBs oder Hostels gibt es dort genug. Wenn du wie ich nur für einen Kurztrip in Danzig bist, hilft dir vielleicht mein Routenvorschlag:

  • Rathaus Danzig
  • Das Bernsteinmuseum
  • Das Uphagenhaus
  • Die Dluga Straße: Vom Goldenen Tor bis zum Neptunbrunnen
  • Die Marienkirche
  • Zuraw und das maritime Museum
  • Das Zweiter Weltkrieg Museum
  • European Solidarity Centre

Für ein Wochenende würde ich nicht jedes Museum mitnehmen, insgesamt sind aber alle definitiv sehenswert. Besonders empfehlen kann ich das Bernsteinmuseum und das Museum über den Zweiten Weltkrieg.

Rathaus Danzig

Ausgehend vom Rathaus lässt sich dein Besuch in Danzig gut starten. Vom Turm aus, der im Winter leider geschlossen ist, hast du einen schönen Rundumblick auf die Altstadt und das Museum führt dich Schritt für Schritt an die bewegte Geschichte der Stadt heran. Wusstest du, dass 90% der Altstadt im Zweiten Weltkrieg zerstört, danach aber mit viel Liebe wieder aufgebaut wurden?

Das Bernsteinmuseum

Danzig ist bekannt für seinen Bernstein. Fast an jeder Ecke finden sich Geschäfte, in denen du Schmuck und Dekoartikel aus Bernstein kaufen kannst, natürlich gibt es dann auch ein Museum zum Thema, das wirklich gut aufgezogen ist. In Kombination mit der Silberausstellung aus dem Danziger Rathaus kannst du einen spannenden Blick in die Kaufmannstätigkeiten werfen, die der Stadt früher großen Wohlstand gebracht haben.

Das Uphagenhaus

Die Dluga Straße ein bisschen weiter runter, also nicht weit vom Bernsteinmuseum entfernt, liegt auch schon das Uphagenhaus. Als Historikerin für mich persönlich natürlich sehr interessant, kannst du hier einen Blick in ein authentisch erhaltenes Kaufmannsanwesen werfen. Nämlich das von Johannes Uphagen. Das Haus wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, die Inneneinrichtung aber vorher in Sicherheit gebracht.

Die Dluga Straße: Vom Goldenen Tor bis zum Neptunbrunnen

Wenn du beide Museen besucht hast, befindest du dich schon auf der Dluga. Sie ist die Hauptstraße durch die Altstadt, an der viele der Sehenswürdigkeiten liegen, die ich dir vorstelle. Sie führt dich vom Goldenen Tor bis zum Neptunbrunnen.

Die Marienkirche

Spätestens jetzt musst du dich von der Dluga verabschieden und in eine der Seitenstraßen eintauchen. Trotzdem ist die Marienkirche nicht zu übersehen – ich habe selten eine so große Backsteinkirche gesehen, die auch noch verdammt hoch ist. Wenn du wie ich im Winter reist, ist die Kirche deine zweitbeste Möglichkeit einen Rundumblick auf die Stadt zu werfen (der Rathausturm ist geschlossen). Aber Achtung: Der Weg hoch hat es in sich. Insgesamt über 800 Stufen (400 rauf, 400 runter), die ersten 200 auf einer klaustrophobisch kleinen Wendeltreppe, kein Aufzug. Dafür lohnt sich der Ausblick wirklich.

Zuraw – Das Krantor

Eines der bekanntesten Wahrzeichen Danzigs ist der Zuraw. Das Krantor ist ein Stadttor aus Backstein und noch dazu der größte Hafenkran des mittelalterlichen Europas. Dort befindet sich auch das maritime Museum. Wenn du dich für die Rolle des Handels in Danzig interessierst, bist du hier genau richtig.

Museum zum Zweiten Weltkrieg

Damit verlässt du die Altstadt und gehst weiter zum Museum über den Zweiten Weltkrieg. Noch fußläufig in etwa 20 Minuten zu erreichen, steht das Museum etwas abseits. Die Ausstellung ist gut durchdacht und zeigt den Krieg mit all seinen schrecklichen Gesichtern.

Europäisches Zentrum der Solidarität

Zu guter Letzt ist auch das European Solidarity Centre einen Besuch wert, vielleicht als Alternative zum Museum über den Zweiten Weltkrieg. Hier erfährst du mehr über die Geschichte der Gewerkschaft. Außerdem befinden sich das Zentralarchiv und ein Bildungszentrum im Gebäude.

Städtereise Danzig: Restaurants & Cafés

Tipps für Danzig: Städtetrip mit der Bahn

In Danzigs Altstadt gibt es wahnsinnig viele Restaurants und kleine Cafés, eigentlich brauchst du keinen Guide, du findest auf jeden Fall irgendetwas leckeres. Trotzdem möchte ich dir meine beiden Favoriten kurz vorstellen.

Pomelo Bistro: Gutes Frühstück

Für ein schnelles Frühstück, das nicht zu sehr füllt, war das Bistro Pomelo genau richtig. Preislich günstig kannst du hier zwischen mehreren Frühstückstellern wählen.

Pierogarnia Mandu: Piroggen probieren

Wenn ich reise, probiere ich grundsätzlich etwas aus der lokalen Küche (vorausgesetzt es gibt etwas vegetarisches). Das Pierogarnia Mandu erfindet die Piroggen neu und bietet neben fleischhaltigen auch vegetarische und vegane Optionen. Sehr lecker!

Städtereise Danzig: Raus aus der Stadt

Tipps für Danzig: Städtetrip mit der Bahn

Danzig liegt nicht weit von der Ostsee entfernt, deshalb ist einer der beliebtesten Urlaubsorte Sopot. Wenn du dich auch außerhalb von Museen für Geschichte interessierst, ist Westerplatte etwas für dich. Genauso wie die mittelalterliche Ordensburg Marienburg.

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Gina
Gina

Mit der Bahn klingt wirklich interessant, das wollte ich auch schon länger ausprobieren. Tolle Tipps, danke!

Andrea
Andrea

So ein kleiner Städtetrip am Wochenende, das wär mal wieder was… ich kann dir auch Stetin empfehlen, ist aus Rostock sehr einfach zu erreichen und ein tolles Ziel fürs Wochenende.

Moni
Moni

Wow, der Ausblick! Dafür haben sich die 800 Stufen echt gelohnt. Glück hattest du mit dem Wetter.

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