Kammweg Teufelsmauer

Herbstwandern: Über die Teufelsmauer

Es ist soweit: Der Herbst ist da. Jedenfalls fühlt es sich so an – Regen, Stürme und die ersten Blätter färben sich auch schon. Wobei das noch wohl eher an dem trockenen Sommer liegt. Im Sommer habe ich angefangen, im Harz zu wandern, in grünen Wäldern, blühenden Sonnenblumenfeldern und Wiesen. Ich bin schon wahnsinnig gespannt darauf, wie sich die Landschaft im Laufe der Jahreszeiten verändert und da der Herbst eine meiner liebsten ist, warte ich schon sehnsüchtig darauf. Gerade der Kammweg, der Teil der Teufelsmauer ist, ist perfekt für eine Herbstwanderung geeignet: Zwar fordert er absolute Trittsicherheit, trotzdem hat man von oben atemberaubende Blicke auf die (herbstliche) Landschaft. Welche Teile der Teufelsmauer du nicht verpassen darfst, verrate ich dir jetzt.

Großvaterfelsen bei Blankenburg

Großvaterfelsen

Ein perfekter Startpunkt, um die Teufelsmauer zu erkunden, ist der Großvaterfelsen. In Blankenburg gelegen, gibt es direkt daneben Parkplätze. Um den Felsen zu erreichen, musst du nur den Abhang hochklettern. Der Stempelkasten der HWN 76 steht übrigens auch nicht weit davon entfernt.
Auf den Felsen selbst kommt man mit etwas Klettergeschick. Von oben ist die Aussicht bei gutem Wetter wunderschön: Sogar das Große Schloss Blankenburg ist von hier aus zu sehen.

Kammweg

Kammweg Teufelsmauer 2

Vom Großvaterfelsen geht es auf den Kammweg. Dazu musst du nur wieder vom Felsen herunterklettern – der Kammweg beginnt dann direkt daneben und schlängelt sich bis fast nach Timmenrode. Dabei gehst und kletterst du die meiste Zeit über ein Felsmassiv mit Blick auf die umliegende Landschaft. Das Besondere am Kammweg, der auch Löbbeckestieg genannt wird, ist, dass er aus dem 19. Jahrhundert stammt und damals auf Betreiben des ehemaligen Bürgermeisters von Blankenburg, Carl Löbbecke, angelegt wurde. Schon seit gut 167 Jahren ist dieser spannende Teil der Teufelsmauer also für Besucher erschlossen.

Hamburger Wappen bei Timmenrode

Hamburger Wappen Timmenrode

Gut einen Kilometer vom Ende des Kammwegs am Sautrog entfernt, liegt die nächste Station der Teufelsmauer: Das Hamburger Wappen (HWN 74). Diesen Namen trägt eine Felsformation, die an das Wappen der Hansestadt erinnern soll. Ich als Hamburger Deern wäre ohne das Bild des Wappens, das am Felsen angebracht ist, zwar nicht unbedingt darauf gekommen, aber das ändert nichts daran, dass der Ort auch ohne frappierende Ähnlichkeit zum Hamburger Wappen sehr schön ist.

Hamburger Wappen Teufelsmauer

Neben der Felsformation gibt es nämlich eine kleine Höhle, die eine Art natürliches Aussichtsfenster hat, das atemberaubende Blicke auf die Landschaft eröffnet.

Die Teufelsmauer bei Weddersleben

Teufelsmauer Weddersleben

Ein weiterer Abschnitt der Teufelsmauer, der mich persönlich beeindruckt hat, ist die Teufelsmauer bei Weddersleben (HWN 188). Der Aufstieg führt über ein paar (mehr) Stufen bis zu den riesigen Felsnadeln, die sich an dieser Stelle wie die wirklichen Überreste einer Mauer aus der Landschaft erheben. Eine der Sagen um die Teufelsmauer besagt nämlich, dass sie entstanden sei, während Gott und der Teufel über die Aufteilung der Welt debattierten. Gott habe zum Teufel gesagt, dass er alles Land haben dürfe, das er in einer Nacht umzäunen könne. Der Teufel schlug ein und begann die Mauer zu bauen. Es begab sich jedoch, dass zur selben Zeit eine Frau aus Timmenrode auf dem Weg zum Markt war, um ihren Hahn zu verkaufen. Um rechtzeitig da zu sein, ging sie schon nachts los. Dabei stolperte sie in der Dunkelheit über einen Stein, was ihren Hahn so erschreckte, dass er begann zu krähen. Der Teufel, der das hörte, dachte, die Morgendämmerung stünde kurz bevor, obwohl er noch kaum etwas geschafft hatte. Das erzürnte ihn so sehr, dass er die schon bestehenden Teile der von ihm errichteten Mauer wieder einriss. So entstand unter anderem der Teilabschnitt der Teufelsmauer in Weddersleben.

Gegensteine bei Ballenstedt

Das letzte Teilstück der Teufelsmauer, das ich dir in diesem Artikel ans Herzen legen möchte, sind die Gegensteine bei Ballenstedt. Von Weitem sehen sie nicht direkt super beeindruckend aus, das ändert sich aber, wenn man sich ihnen nähert. Über eine Treppe geht es nach oben, dort angekommen hast du einen tollen 360 Grad Blick über die Felder. Auch die Gegensteine würde ich, genau wie den Großvaterfelsen, übrigens lieber an Tagen mit klarer Sicht besuchen.

Welcher Teil der Teufelsmauer hat dir besonders gut gefallen? Lass es mich in den Kommentaren wissen. Noch mehr Reiseinspiration zum Harz findest du hier.

Teufelsmauer

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Melanie
Melanie

Wow, was für eine tolle Aussicht! Die Teufelsmauer wandert direkt mal auf meine Bucketlist.

Daniel
Daniel

Die Teufelsmauer in Weddersleben ist richtig schön, war ich auch schon. Tolle Bilder hast du gemacht, Anna!

Christin
Christin

Am Besten ist die Wanderung vom Großvater über den Kamm der Teufelsmauer (auf dem Hinweg – da ist die Konditionen und die Konzentration noch gut) bis zum Hamburger Wappen (hieß bis vor wenigen Jahren noch die „Drei Zinnen“) und dann zurück am Fuße der Teufelsmauer entlang nach Blankenburg zum Großvater. Proviant sollte mitgenommen werden, da es unterwegs keine Einkehrmöglichkeit gibt. Immer wieder eine tolle Wanderung – nicht nur im Herbst! ;-)

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[…] weitere, richtig schöne Route ist die in Blankenburg an der Teufelsmauer startende Wanderroute zum Hamburger Wappen. Eine Rundtour ist ungefähr sechs Kilometer lang. Es gibt zwei Möglichkeiten zum Hamburger Wappen […]

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[…] Blankenburg lassen sich allerdings auch diverse Wanderungen starten, zum Beispiel über den Kammweg zum Hamburger Wappen und der Teufelsmauer in Timmenrode. Einer der schönsten Wanderwege im ganzen Harz, meiner Meinung […]

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