11 Kirchen, die du sehen musst

11 Kirchen, die du unbedingt gesehen haben musst

Ich liebe es, mir Kirchen anzuschauen. Egal wohin ich fahre, mindestens eine Kirche schaue ich mir immer an – am liebsten natürlich vom historischen Gesichtspunkt her. Kirchen haben einfach etwas, das ich wahnsinnig interessant finde und manchmal sind sie auch – gerade im Sommer – eine echte Wohltat, denn wenn es draußen warm ist, ist es in vielen Kirchen häufig noch angenehm kühl. Weil man einfach so viel entdecken kann und Kirchen häufig lebende Zeugen der Geschichte sind, möchte ich euch heute meine 11 schönsten und spannendsten Gotteshäuser vorstellen, die ihr unbedingt gesehen haben solltet.

Barcelona: Sagrada Familia

Barcelona Sagrada Familia

Die Sagrada Familia war für mich eine der beeindruckendsten Kirchen, die ich bis dato besucht habe. Bis heute unvollendet wurde die Kirche von Antoni Gaudí entworfen. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2026 geplant und damit für den 100. Todestag von Gaudí. Wer sich einmal die Detailversessenheit angeschaut hat, mit der die Sagrada Familia gebaut wird, der kann verstehen, weshalb der Bau so lange dauert und zeitlich gesehen fast schon an mittelalterlichen Verhältnissen kratzt. Darüber hinaus ist die Kirche inzwischen zu einem der Wahrzeichen Barcelonas geworden und deshalb auch ein absoluter Touristenmagnet. Wer sie besucht, der sollte im Vorfeld Tickets online reservieren, denn selbst im November war der Andrang riesig.

Eintritt 15,- Euro für das einfachste Ticket ohne Audioguide.
Öffnungszeiten Zwischen 9 – 18/20 Uhr. Bitte über tagesgenaue Öffnungszeiten informieren.
Zeit? 1 – 2 Stunden.

Bratislava: Die St. Elisabeth Kirche

Elisabethkirche Bratislava

Weiter oben im Norden, keine Stunde Zugfahrt von Wien entfernt, liegt die nächste Kirche, die ich allein schon wegen ihrer Kitschigkeit absolut faszinierend fand: Die St. Elisabeth Kirche in Bratislava. Von außen ist das Gotteshaus, wie ihr seht, nämlich in Baby blau gehalten, und wirkte deshalb auf mich wie ein riesiger Bonbon, der mitten in der Stadt plötzlich auftauchte. Nach dem sogenannten Sezessionsstil zwischen 1907 und 1908 erbaut, trägt St. Elisabeth auch den Namen Blaue Kirche. Von innen ist sie übrigens genauso farbenfroh, wie von außen.

Eintritt Keiner.
Öffnungszeiten Mo-Fr: Nonstop.
Zeit? 20 Minuten.

Dublin: St. Patrick’s Cathedral

St Patricks Cathedral Dublin

Von der Slowakei aus über den Ärmelkanal und hinaus auf die grüne Insel zur nächsten Kirche hat mich meine Irland Reise geführt. In der irischen Hauptstadt Dublin steht sie nämlich: Die St. Patrick’s Cathedral. Wie die Sage will, soll diese Kirche ursprünglich aus Holz gewesen sein und in der Nähe einer Quelle gestanden haben, bei der der Heilige St. Patrick Gläubige getauft haben soll. Auch die heutige Erscheinung der Kiche hat schon viele Jahre auf dem Kerbholz, wurde die St. Patrick’s Cathedral doch zwischen 1191 und 1270 erbaut. Mit ihren 91 Metern ist sie darüber hinaus Irlands größte Kirche.

Eintritt 6,- Euro, Ermäßigung möglich.
Öffnungszeiten Zwischen 9 – 17/18 Uhr. Bitte über tagesgenaue Öffnungszeiten informieren.
Zeit? 30 Minuten.

Kopenhagen: Vor Frelsers Kirke

Erlöserkirche Kopenhagen

Die Erlöserkirche in Kopenhagen habe ich schon in meinem #Cityguide über die Stadt erwähnt und ebenso die Tatsache, dass der Name der Kirche nicht ganz unberechtigt ist. Denn nachdem man sich den Innenraum der 1689 erbauten Kirche angeschaut hat und dabei automatisch über die wunderschöne Orgel gestolpert ist, die sich über drei Stockwerke erstreckt und mich ein bisschen an die von Davy Jones aus den Fluch der Karibik Filmen erinnert hat, macht man sich auf den Weg in den Turm. Dieser Aufstieg auf den korkenzieherförmigen Turm erfolgt zunächst innerhalb der Kirche, sodass man einen tollen Blick auf die Glocken hat. Eine gewisse Gelenkigkeit sollte man aber mitbringen, denn der Aufgang ist an vielen Stellen sehr steil und eng. Ist man dann oben angekommen, geht es nur durch ein Geländer geschützt im Kreis um den Turm bis zur Spitze hinauf. Aus welchen Gründen auch immer habe ich beim Aufgang gedacht, dass mich ganz oben noch eine Plattform erwartet, dem ist aber nicht so. Stattdessen wird die Treppe immer enger, bis sie irgendwann einfach aufhört. An windigen Tagen kann es dort oben dann auch ziemlich schwanken und wer, wie ich, leichte Höhenangst hat, wird sich fragen, ob er jemals wieder lebendig seine Füße auf die Erde setzen darf. Der Ausblick ist natürlich klasse, allerdings ist die Höhe von 90 Metern wirklich nicht zu unterschätzen. Wieder unten angekommen war mir dann auch klar, wieso die Kirche Erlöserkirche heißt.

Eintritt 35-40 DKK. Mit Copenhagen Card kostenlos.
Öffnungszeiten Kirche: 11 – 15:30; Turm: Zwischen 9/9:30 – 19:00 Uhr. Bitte über tagesgenaue Öffnungszeiten informieren.
Zeit? 1 1/2 Stunden.

London: Westminster Abbey

Westminster Abbey London

Der Klassiker unter den Kathedralen, die Westminster Abbey, darf natürlich unter gar keinen Umständen bei dieser Aufzählung fehlen. Auch wenn der Eintrittspreis, wie ich in meinem „How to do London Sightseeing“-Artikel geschrieben habe, ziemlich happig ist, ist die Kirche trotzdem ein absoluter Augenöffner und letzte Ruhestätte für viele Mitglieder des englischen Königshauses sowie Prominente wie Charles Dickens oder Isaac Newton. Auch das Museum beherbergt interessante Ausstellungen. Und zu guter Letzt ein kleiner Spartipp: Wer günstig in die Kirche kommen möchte, der sollte während eines Gottesdienstes gehen, denn wer beten möchte, der muss keinen Eintritt für die Westminster Abbey zahlen.

Eintritt Regulär 20 Pfund.
Öffnungszeiten 9:30 – 15:30/18:00 Uhr. Bitte über tagesgenaue Öffnungszeiten informieren. Sonntags geschlossen.
Zeit? 2 Stunden.

Neapel: Kloster Santa Chiara

Neapel Klarissenkonvent Kloster

Zwar keine Kirche, dafür aber mindestens genauso sehenswert, ist das 1310 bis 1340 erbaute Kloster Santa Chiara in Neapel. Der ehemalige Klarissenkonvent umfasst auch die Kirche Santa Chiara, die Klosteranlage hat mich aber mehr beeindruckt. Denn hier lässt sich das laute, ungestüme und anstrengende Neapel mit einem Schlag vergessen. Der Kreuzgang, von festen Mauern umschlossen, bietet nämlich absolute Stille, um für einige Minuten in eine vollkommen andere Welt abzutauchen. Wenn man sich danach wieder bereit fühlt, entlässt einen das Kloster entspannt hinaus in die Stadt. Sehenswert sind dort vor allem die Bänke, die mit Majolikabildern bedeckt sind.

Eintritt 6,- Euro. Ermäßigung möglich.
Öffnungszeiten Mo-Sa: 9:30-17:30 Uhr. Sonntags: 10 – 14:30 Uhr. Bitte über tagesgenaue Öffnungszeiten informieren.
Zeit? 1 Stunde.

New York: St. Patrick’s Cathedral

St. Patrick's Cathedral New York

Noch eine dem heiligen St. Patrick geweihte Kirche findet man New York. Auf dem Grundstück der im 19. Jahrhundert errichteten Kirche sollte ursprünglich eine Schule für katholische Schüler errichtet werden. Stattdessen wurde zu einem späteren Zeitpunkt die St. Patrick’s Cathedral gebaut, die heute vor allem durch die Mischung von alt und neu sofort ins Auge sticht. Denn die wegen ihrer gewaltigen Ausmaße den damaligen Stadtrand dominierende Kirche nimmt sich heute gegen die Wolkenkratzer, die sie umgeben, als klein und bescheiden aus. Dennoch oder gerade deshalb ist sie einen Besuch absolut wert.

Eintritt Kostenlos.
Öffnungszeiten 6:30 – 20:45 Uhr. Bitte über tagesgenaue Öffnungszeiten informieren.
Zeit? 30 Minuten.

Paris: Notre Dame

Paris Notre Dame

Auch Notre Dame darf in diesem Artikel natürlich nicht fehlen. Zwischen 1163 und 1345 erbaut, ist sie heute eines der Wahrzeichen von Paris und auch eines der ältesten gotischen Kirchengebäude der Stadt. Besonders beeindruckend war der Aufstieg zum Dach und damit auch zu den berühmten Wasserspeiern, die aus Victor Hugos Glöckner von Notre Dame bekannt sind. Die Originale wurden zwar schon im 18. Jahrhundert entfernt, allerdings bieten die Neuschöpfungen aus dem 19. Jahrhundert immer noch einen guten Eindruck von der romantischen Tradition böse Zauber durch die Anbringung aller Arten von Monstern an Fassaden und Regenwasserrohren zu vertreiben.

Öffnungszeiten Derzeit geschlossen (Stand: 3. April 2023)

Rom: Der Petersdom

Petersdom Rom

Die Kirche unter den Kirchen ist natürlich der Petersdom in Rom. Nicht nur der Dom selbst, sondern auch sein Drumherum, also der Vatikan, der Vorplatz und die Kuppel, sind definitiv einen Besuch wert und jährlich Ziel von vielen tausenden Touristen. Ihr Vorgänger, Alt St. Peter, wurde 324 von König Konstantin als Grabeskirche über dem dort vermuteten Grab des Apostels Simon erbaut. Der heutige Petersdom gilt als eine der bedeutendsten und größten Kirchen der Welt und kann ungefähr 20.000 Menschen fassen. Der Innenraum ist besonders beeindrucken, aber auch der Blick über Rom von der Kuppel aus, ist wunderschön.

Eintritt Kostenlos. Kuppel: 6,- Euro.
Öffnungszeiten Einmal hier vorbeischauen.
Zeit? 2 1/2 Stunden.

Rom: Das Pantheon

Rome_Pantheon

Ursprünglich gar keine Kirche, sondern ein antikes Bauwek, wurde das Pantheon schon 609 n.Chr. zu einer Kirche. Für weit über 1000 Jahre war die außergewöhnliche Kuppel des Pantheon die größte der Welt. Welchen Gottheiten es ursprünglich geweiht war, ist jedoch nicht klar, da es auch anderen Zwecken als den religiösen gedient haben könnte. Seit 609 ist das Pantheon eine katholische Kirche, einer der Gründe, weshalb es so lange überlebt hat und zu den best erhaltenen Gebäuden der römischen Antike gehört.

Eintritt Seit neuestem kostet das Pantheon Eintritt, wie viel konnte ich leider im Netz nicht herausfinden.
Öffnungszeiten 8.30-19.30 Uhr, sonntags 9-18 Uhr, feiertags 9-13 Uhr.
Zeit? 30 Minuten.

Wien: Karlskirche

Karlskirche Wien Vienna Austria

Zu guter Letzt möchte ich noch die Karlskirche in Wien erwähnen. Häufig vom Stephansdom überstrahlt, hat sie mir doch ein Stück weit besser gefallen. Zum einen, weil hier gefühlt nur die Hälfte der Touristenzahlen aufschlagen, die sich im Stephansdom tummeln. Zum anderen, weil man hier die einzigartige Möglichkeit hat, sich die Kuppel ganz aus der Nähe anzuschauen. Auf einem etwas klapprigen Holzgestell (Vorsicht für alle Leute mit Höhenangst!) kommt man dem Dach der Kirche und damit auch den einzigartigen Malereien ganz nah.

Eintritt 8,- Euro. Ermäßigung möglich.
Öffnungszeiten Montag bis Samstag: 9 Uhr bis 18 Uhr, Sonn- und Feiertag: 12 Uhr bis 19 Uhr.
Zeit? 1 Stunde.

Was sind eure Lieblingskirchen? Oder besucht ihr Kirchen gar nicht gerne? :-)

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Roland Wagner

Eine schöne Revue. Ist nützlich für Touristen. Auch Kölner Dom ist natürlich sehenswert.

sileas

Hui, ich darf mich wohl glücklich schätzen dass ich auf meinem Arbeitsweg täglich an der Karlskirche vorbeigehe :) Ich gebe dir Recht, die Architektur und Geschichte machen Kirchen zu ganz besonderen Bauwerken. Da muss ich gleich welche zu meiner Liste hinzufügen ;)

Mai
Mai

Sehr schön zusammen gefasst.
Ich war bis jetzt nur in Paris in der Notre Dame. Welche Kirche ich aber auf jeden Fall sehen möchte ist die berühmt berüchtigte „Maiskolben-Kirche“ – hier das Sagrada Famila. Schon so viel gehört und darüber gelesen. natürlich darf Westminster Abbey in der To-Do-Liste nicht fehlen.
Liebe Grüße,
Mai von Monpipit.de

xox

Dajana

Boah , ich liebe es auch mir schöne alte Kirchen anzuschauen !
Oder überhaupt alte Häuser , Burgen , Schlösser …
Mein Mann mag das zum Glück auch und so kann man sich richtig fein Zeit dafür nehmen .
liebe grüße dajana

Katharina

In der Sagrada Familia hätte ich mich Stunden aufhalten können…man findet ja immer noch irgendwas Neues, irgendein spannendes Detail…

Liebe Grüße!

Johanna

Hallo Anna,
interessanter Artikel. :) In Deutschland gibt es auch ein paar sehenswerte Kirchen. Z.B. natürlich die Frauenkirche in Dresden und dann auch noch das Ulmer Münster, das immerhin den höchsten Kirchturm der Welt hat. :)
LG Johanna

Myriam

Ich liebe es auch in Kirchen zu gehen. Mein Freund und ich haben die Tradition auf jeder Reise in eine Kirche zu gehen und eine Kerze anzuzünden. In den meisten Kirchen kann man das auch, einzige Ausnahme war bislang Havanna. Also ich bin ja auch oft unterwegs, aber von deiner Aufzählung habe ich bislang nur Notre Dame gesehen, muss wohl noch etwas aufholen. :) Naja dafür habe ich auch ein paar andere gesehen. Der Dom in Münster (Westf) ist sehr schön und die Kirche in Reykjavik ist auch schön. Demnächst bin ich länger in Dublin und da kann ich eine… Read more »

Tatiana

Ich bin zwar nicht besonders religiös, aber eine Kirche (oder Tempel etc.) versuche ich auch bei jeder Reise zu besuchen. Sind einfach oft die schönsten Bauwerke!
Wenn ich dich mal ganz unverschämt fragen darf: woher hast du die tolle Reisekarte auf Deiner Startseite? Würde gerne sowas bei mir auf dem Blog einbauen (natürlich nicht gleich!) – aber mich würde interessieren, wie das genau funktioniert.
Liebe Grüße,
Tatiana

Tatiana
Reply to  Anna

Tausend Dank, das ist lieb! Gucke ich mir direkt näher an! Habe bei mir leider nur eine Karte für den aktuellen Ort, aber da das bei mir mit dem Job manchmal täglich wechselt, ist das auch eher sinnfrei :)))
Wünsche Dir ein sonniges Wochenende,
Tatiana

Anni

Ich bin zwar nicht gläubig, aber ich vergöttere Kirchen
Die St. Pauls Cathedral habe ich letztes Jahr in Dublin sehen dürfen. ich habe fast geweint. Das klingt zwar blöd für viele. Aber Kirchen – vor allem Gotische – lösen irgendwas in mir aus. Ich habe einfach so einen Respekt vor diesen Bauwerken.
Ich werde dieses Jahr noch nach Mailand fahren um den Mailänder Dom zu sehen. Ein Traum von Bauwerk :D

Liebe Grüße Anni

Mazikeen
Mazikeen
Reply to  Anni

Wo ist in Dublin eine St.Paul’s Cathedral?

Julian Wilms

Vielen Dank für den Beitrag Anna!
Hast du jetzt eigentlich schon einen Artikel über deutsche Kirchen geschrieben? Würde unbedingt mal einen Artikel von dir Darüber lesen
Gruß

Alise

Hi Anna,

deine Zusammenstellung ist echt super. Vor allem das Pantheon mag ich sehr. Allerdings würde ich die Isaakskathedrale in Sankt Petersburg noch empfehlen.

Liebe Grüße,
Alise

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